Zugegeben, dieser Artikel wirkt zeitlich etwas überfällig. Doch ich musste erst einmal selbst die letzten Weihnachtsfeiertage durchleben, um einen Schulterblick zu meinen ergriffenen Maßnahmen machen zu können. Das Gute daran: Du kannst diese Tipps für die Darmgesundheit an allen Feiertage und Festlichkeiten, an denen dir üppiges Essen und Süßigkeiten hinterher geworfen werden, anwenden. Oder auch einfach so für einen gesunden Alltag. Denn im Grunde genommen ist meine Festtags-Strategie zur Darmgesundheit ein Teil der Darmsanierung, die ich im Herbst gestartet habe.
1. Zucker, Gluten und zu viel Essen belasten den Darm
Letztes Jahr haben wir Weihnachten im kolumbianischen Dschungel verbracht und es war einfach so gar keine weihnachtliche Stimmung oder irgendetwas in Sicht, das Weihnachten auch nur nahe kommt. Das war für mich ein bisschen hart, weshalb ich mich dieses Jahr wirklich sehr auf Weihnachten gefreut habe. Dazu gehören auch die Plätzchen meiner Mam. Ich habe sie gebeten, zumindest ein paar Sorten glutenfrei zu backen, doch sie möchte das nicht bei allen machen. Dazu kommt der ganze Zucker, festliche Mahlzeiten und Süßigkeiten überhaupt. Ich wollte mir selbst einfach vergönnen, das dieses Jahr noch einmal zu genießen, da ich nicht weiß, wann es ein nächstes Weihnachten in dieser Form geben wird. Dass das so gar nicht mit der noch laufenden „Diät” zusammenging, war klar.
2. Die Darmgesundheit über die Feiertage erhalten
Ich habe also mein Bestes gegeben, um „Schadensbegrenzung” zu betreiben und meinen Körper bestmöglich bei der Verarbeitung all der ungesunden Leckereien zu unterstützen. Mit Gewichtszunahme über Weihnachten hatte ich noch nie Probleme. Es geht mir hier allein um die Darmgesundheit.
2. 1. Tägliche Darmreinigung mit Flohsamenschalen und Diatomeenerde
Seit Beginn der Darmkur trinke ich morgens auf nüchternen Magen erst einmal ein Glas Wasser mit einem gestrichenen TL Flohsamenschalen und Diatomeenerde (reines Silizium). Diatomeenerde putzt den Darm und befördert Ablagerungen nach draußen.
Indische Flohsamenschalen gehören zu den Präbiotika, also zu den unverdaulichen Ballaststoffen, die gutes Futter für die guten Darmbakterien bieten. Zudem fördern sie durch ihre starke Quellfähigkeit die Darmperistaltik und damit die Verdauung und binden Schadstoffe und Bakterien. Die enthaltenen Schleimstoffe pflegen Magen und Darm und wirken entzündungslindernd. Sie sind also ein echtes Allround-Talent für die Magen-Darmgesundheit.
Flohsamenschalen sind sowohl gemahlen als auch als ganze Schalen käuflich. Ich finde die ganzen Schalen angenehmer, da die gemahlenen sofort quellen, so dass man schleimige Klümpchen schlucken muss. Sie sind allerdings oft preiswerter für mehr Inhalt.
Flohsamenschalen empfehle ich für die tägliche Einnahme. Die Erden sollte man nach ein bis zwei Monaten für etwa dieselbe Zeit pausieren. Sie eignen sich also für die kurmäßige Einnahme.
2. 2. Resistente Stärke
Resistente Stärke bietet den guten Darmbakterien und auch denen, die für die GABA-Synthese zuständig sind, ebenfalls sehr gutes Futter. Sie ist in abgekühlten Kartoffeln, Nudeln oder Reis enthalten. Die immer verfügbare Abkürzung: 1 TL Kartoffelmehl in Wasser auflösen und trinken.
2. 3. Mahlzeiten auslassen / Intervallfasten
Ich halte nichts vom täglichen Intervallfasten, doch über die Feiertage ist es ein Vehikel, um das typische Food-Koma zu umgehen und den Darm zu entlasten.
Über die Feiertage konzentriert sich alles vermehrt auf üppige Mittagessen, an Heiligabend wird abends ausgiebig gegessen. Ich habe dementsprechend immer das Frühstück ausgelassen. Allein schon die ganzen Plätzchen haben bei mir zu sehr langer Sättigung geführt, so dass ich morgens gar keinen Hunger oder Lust auf Frühstück hatte.
Mit diesem kleinen Kniff kannst du nicht nur Gewichtszunahme vermeiden oder einschränken, sondern gibst deinem Darm auch Zeit, sich von dem ganzen Essen zu erholen und zu reinigen. Ich kam so auf einen Intervallfasten-Turnus von min. 16 Stunden vom Abend- zum Mittagessen.
2. 4. Fermentierte Lebensmittel für die Darmgesundheit
Auch Fermente sind seit der Darmsanierung ein fester Bestandteil meiner täglichen Ernährung. Ich stelle selbst Soja-Kefir her, esse täglich Sauerkraut und Apfelessig habe ich sowieso immer da. Iss die Fermente auf jeden Fall auch über die Weihnachtszeit weiter, denn sie fördern die guten Darmbakterien und stehen in direkter Konkurrenz zu schädlicher Besiedelung, die vor allem auch von Zucker gefördert wird. So hältst du dein Darmgleichgewicht so gut wie möglich aufrecht. Außerdem fördern sie die Verdauung, was über Feiertage auch immer willkommen ist. Gerade wenn man, wie ich, einen empfindlichen oder Reizdarm hat, muss man hier einfach sehr aufpassen. Bei mir wird die Verdauung schnell träge.
2. 5. Sport und frische Luft
Bewegung an der frischen Luft bringt den ganzen Körper in Schwung und regt auch die Darmperistaltik (Darmbewegung) an. Schon ein flotter zweistündiger Spaziergang unterstützt deinen Körper sehr gut bei der Stoffwechselarbeit.
Besser ist natürlich die Kombination aus natürlicher Bewegung an der frischen Luft und zusätzlichem Sport. Ich war täglich nordic walken / joggen und habe Yoga gemacht. Das mache ich sowieso, doch normalerweise nicht alles täglich, da einfach keine Zeit ist.
Es tat supergut und hat mir zudem das gute Gefühl gegeben, meinen Körper zu unterstützen und ihm etwas von der Last zu nehmen, die ich ihm aufbürde.
Wenn ich das so schreibe, klingt es für dich vielleicht etwas dramatisch, doch im Angesicht meiner jüngsten gesundheitlichen Vergangenheit und all dem Fortschritt, den ich mit der letzten Darm- und Gesundheitskur erreicht habe, war die Weihnachtszeit für mich ein Spagat zwischen dem gewohnten Genuss und der Sorge, dass ich all das Erreichte wieder zunichte mache. Die Kur lief ja noch nicht so lange und die Feiertage kamen einfach zu früh dazwischen.
3. Maßnahmen im neuen Jahr
Alle Plätzchen aufgegessen und das letzte Stück Stollen verputzt? Zeit, den Körper und vor allem den Darm wieder aufzupeppen und von den letzten Resten Gluten und Zucker zu „befreien”. Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt für einen Entlastungstag oder eine Fastenkur.
3. 1. Entlastungstag nach den Feiertagen
Anfang Januar, nach der Plätzchen- und Menu-Flut, habe ich erstmal einen Entlastungstag gemacht:
- Morgens Darmreinigung mit Glaubersalz
- Fastentag mit Brühe, Wasser, Kräutertee, Gemüsesaft
- Am nächsten Morgen Darmspülung nach der Andreas-Kalcker-Methode
3. 2. Kurze Fastenkur Ende Januar
Jetzt, weitere zwei Wochen später, machen Martin und ich gemeinsam eine kurze Fastenkur über drei Tage. Länger schaffen wir nicht, da wir in ein paar Tagen weiterreisen.
Die Fastenkur beinhaltet:
Tag 1: Morgens Darmreinigung mit Glaubersalz; Brühe, Kräutertee
Tag 2: Morgens Darmspülung nach der Andreas-Kalcker-Methode; Brühe, Kräutertee, Gemüsesaft
Tag 3: Morgens Darmspülung nach der Andreas-Kalcker-Methode; Brühe, Kräutertee, Gemüsesaft
Tag 4: Optional Morgens Darmspülung nach der Andreas-Kalcker-Methode; Fastenbrechen mit Kartoffel-Gemüsesuppe
Das Gute an solch einer Fastenkur ist, dass du sie immer einbauen kannst. Zwei, drei, vier oder sieben Tage – es ist immer gut. Länger ist natürlich besser, doch du musst dich auch nach deiner persönlichen Konstitution und danach, wie du Zeit hast, richten. Bevor du gar nicht erst anfängst, sei zwei Tage tapfer. Ab dem zweiten Tag wird es einfacher und die Motivation steigt, weiter durchzuhalten. Darmspülungen, vor allem zum Start, erleichtern das Fasten, da der Darm leer ist und so weniger Hungergefühl ausgelöst wird.
3. 3. Darmspülungen: Glaubersalz und Einlauf
Glaubersalz schmeckt sehr schlecht, hat jedoch den Vorteil, dass es das gesamte Magen-Darm-System von Anfang bis Ende durchspült. 1,5 gehäufte EL in Wasser aufgelöst führen zu einer schnellen Darmentleerung. Es ist vor allem auch für Menschen geeignet, die einen Einlauf scheuen. Du sitzt dann allerdings den ganzen Tag über immer wieder auf der Toilette. Wenn du es am zweiten Tag nochmal nehmen möchtest, dann nimm nur eine kleine Menge (1 TL / Packungsanweisung). Der Darm ist dann bereits leer, der Durchlauf geht also schneller und zwei Tage Durchfall ist belastend für den Körper.
Darmspülungen / Einläufe reinigen lediglich den Dickdarm.
Die zusätzliche Verwendung von Glaubersalz ist eine kleine persönliche Optimierung meiner Darmreinigungs-Routine. Zudem macht die vorhergehende Einnahme von Glaubersalz die folgenden Darmspülungen angenehmer, da der Darm bereits von groben Resten befreit ist.
Denk daran, bei solch einer Kur wirklich viel zu trinken. Der Körper verliert über die Darmentleerungen auch sehr viele Nährstoffe und Elektrolyte. Zudem soll er durchgespült und der Stoffwechsel angeregt werden.
4. Darmgesundheit über die Feiertage: mein Fazit
Also zu den Maßnahmen, die nur die Feiertage betreffen, kann ich sagen, dass sie mich gut durch die Weihnachtszeit getragen haben. Meine Verdauung ist ganz gut stabil geblieben. Allerdings haben die ganzen Süßigkeiten trotzdem meinem Hautbild geschadet (ich merke das immer schnell an der Haut) und ich habe mir, ganz ungewohnt, im neuen Jahr einen Infekt eingefangen. Das kenne ich gar nicht von mir und frage mich, ob das von Zucker, Gluten, Schoki, etc. kommt.
Nach den Feiertagen musste ich zudem von dem Zucker-Jieper runterkommen und daran arbeite ich immer noch. Der erste Entlastungstag hat dabei schon sehr gut geholfen. Das Mehr an Fastentagen jetzt wird das sicher beheben.
5. Darmgesundheit-Hacks für das ganze Jahr
Diese Hacks sind für die Darmgesundheit generell empfehlenswert und besonders auch für Zeiten geeignet, in denen du mit Süßigkeiten und üppigem Essen bombardiert wirst, aber keine oder nur wenige Abstriche bei den Leckereien machen möchtest. Es gibt ja Menschen, denen macht ein ausgiebiges Food-Koma nichts aus oder sie forcieren es sogar. Ich mag es überhaupt nicht nach dem Essen übervoll zu sein. Deshalb vermeide ich das von vornherein und überlade mich gar nicht erst.
Betrachte das als weitere Empfehlung. 😉