Unsere Verdauungssäfte, die sich aus Magensaft mit Magensäure, Galle (Gallensäuren) und Bauchspeichel zusammensetzen, sind ein essenzieller Bestandteil des gesamten Verdauungsprozesses und finden trotzdem nur sehr wenig Aufmerksamkeit. Sie ermöglichen die Aufspaltung von Nahrungsbestandteilen, spielen eine zentrale Rolle für die Nährstoffaufnahme, die Darmgesundheit und tragen maßgeblich zur Eliminierung von schädlichen Keimen bei. In diesem Artikel erfährst du das Wesentliche über die Bildung dieser Verdauungssäfte, mögliche Störfaktoren, Konsequenzen bei Defiziten und natürlich praktische Tipps, um ihre Produktion anzukurbeln. Der Artikel enthält Affiliate-Links.
- 1. Aufbau und Komponenten des Verdauungssystems
- 2. Bildung und Funktion der Magensäfte
- 3. Bildung und Funktion der Gallensäure
- 4. Bildung und Funktion des Bauchspeichels
- 5. Störungen der Magensäureproduktion
- 6. Das Gallensäurenverlustsyndrom
- 7. Pankreasinsuffizienz: Verlust von Bauchspeichel
- 8. Verdauungssäfte und Darmgesundheit
- 9. Diagnose von Störungen der Verdauungssäfteproduktion
- 10. Praktische Tipps um die Produktion von Magensäure, Galle und Bauchspeichel anzuregen
- 11. Fazit zur Wichtigkeit von Magensäure, Galle und Bauchspeichel
1. Aufbau und Komponenten des Verdauungssystems
Um die Zusammenhänge zwischen Nahrungsaufnahme, Verdauung und Darmgesundheit zu verstehen, fange ich am besten ganz am Anfang an. Hier die Eckdaten zum Aufbau unseres Verdauungsapparates:
Der Verdauungstrakt beginnt mit den Lippen, und endet nach Speiseröhre, Magen, Dünn- und Dickdarm am Anus. Aufgenommene Nahrung muss mechanisch zerkleinert und enzymatisch aufgeschlossen (verdaut) werden, damit unser Körper die Nährstoffe daraus verwerten kann. Dieser Verdauungsprozess startet bereits mit dem Kauen (mechanisch) und Speichel (enzymatisches Aufschließen). Du kennst den Spruch „gut gekaut ist halb verdaut”, den du dir zu Herzen nehmen solltest.
Zu den Organen des Verdauungssystems gehören auch die Verdauungsdrüsen Leber und Bauchspeicheldrüse. Im Magen wird die Nahrung kurzzeitig gespeichert, durchsäuert und damit desinfiziert. Eiweiße und Kohlenhydrate werden teilweise verdaut. Der Magen liegt im Oberbauch zwischen Leber, Milz, Dickdarm und Zwerchfell. Spezielle Drüsenzellen produzieren den Magensaft:
- Belegzellen: Sie stellen die Salzsäure her.
- Hauptzellen: Produzieren das Enzym Pepsinogen, das für die Eiweißverdauung benötigt wird.
- Nebenzellen: Bilden basischen Schleim, um die Magenwand vor der Salzsäure zu schützen
Es ist ein komplexes Gleichgewicht aus Säure und Schleim, das einerseits die Verdauung der Nahrung gewährleistet und andererseits den Magen vor sich selbst schützt. Der Magen führt verschiedene Bewegungen aus (Motilität), um die Nahrung mit den Verdauungssäften zu vermischen, zu zersetzen und weiterzutransportieren.
Das vegetative Nervensystem spielt eine große bei der Verdauung, denn der Parasympathikus mit dem Vagusnerv muss aktiv sein, damit der Körper genug Magensäure produziert und die Verdauung, auch im Darm, regelrecht verläuft.
2. Bildung und Funktion der Magensäfte
Die Magensäure ist ein elementarer Bestandteil des Magensafts. Sie entsteht in den Belegzellen der Magenschleimhaut. Die Produktion dieser 0,5-prozentigen Säure wird durch verschiedene physiologische Reize ausgelöst. Zu diesen gehören die Nahrungsaufnahme in den Mund, die Ausschüttung der Hormone Gastrin oder Histamin sowie Signale des vegetativen Nervensystems, die beispielsweise durch den Geruch von Essen ausgelöst werden können. Du kennst das: Es riecht verlockend und du spürst plötzlich ein Hungergefühl. Die Magensäureproduktion findet nicht ununterbrochen statt, sondern ist abhängig von Zeitpunkt und Menge der Nahrungsaufnahme.
Parallel zur Magensäure und ebenfalls angepasst an den Bedarf wird Pepsinogen produziert, die Vorstufe eines proteinspaltenden Enzyms. Andere Bestandteile des Magensafts wie Wasser, Intrinsic Factor (wichtig für die Vitamin-B12-Aufnahme), Bikarbonat und Schleim werden kontinuierlich und in gleichbleibender Menge gebildet. Vorausgesetzt, das Verdauungssystem ist gesund und im Gleichgewicht.
Die weitere Verdauung von Proteinen und Fetten erfolgt im Dünndarm über Bauchspeichel und Gallensäure, die beide direkt in den Zwölffingerdarm abgegeben werden.
3. Bildung und Funktion der Gallensäure
Der Gallensaft wird in der Leber produziert und in der Gallenblase zu etwa 4 – 5 Gramm konzentriert gespeichert. Die Gallenblase ist ein birnenförmiger Sack mit einer Länge von etwa 8 bis 10 cm und befindet sich im unteren, hinteren Teil der Leber. Sie ist innen ebenfalls mit einer Schleimschicht (Schleimhaut) bedeckt. Über ein Netzwerk von Gallenwegen wird die Galle über verschiedene Zwischenstationen schließlich über den Hauptgallengang (Ductus choledochus) abgegeben. Dieser vereint sich am Ende mit dem Bauchspeicheldrüsengang und beide münden in den Zwöffingerdem (Duodenum). Bei der Nahrungsaufnahme wird die Gallensäure in den Dünndarm abgegeben und ist dort vor allem für die Verdauung von Fetten und damit die Aufnahme fettlöslicher Vitamine zuständig. Die Sekretion der Gallensäure wird über verschiedene Mechanismen reguliert. Darunter hormonelle, vegetative und Rückkopplungsmechanismen des Dünndarms. Nach der Vorverdauung durch die Gallensäuren bauen Lipasen (Enzyme) die Fette im Darm weiter ab.
3. 1. Der enterohepatische Kreislauf
Gallensäure zirkuliert mehrmals täglich zwischen Leber und Darm im enterohepatischen Kreislauf. Etwa 0,5 Gramm Gallensäuren werden pro Tag über den Stuhl ausgeschieden und müssen durch Neubildung in der Leber ersetzt werden. Die Wiederaufnahme der Gallensäuren erfolgt hauptsächlich im unteren Teil des Dünndarms (Terminales Ileum).
4. Bildung und Funktion des Bauchspeichels
Der Bauchspeichel (Pankreassekret), den die Bauchspeicheldrüse bildet, stellt verschiedene essenzielle Enzyme bereit und schafft die biochemischen Voraussetzungen für eine optimale Nahrungsverwertung. Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) produziert täglich etwa 1,5 Liter Bauchspeichel. Eine primäre Funktion des Bauchspeichels ist die Neutralisierung des sauren Speisebreis, der vom Magen in den Dünndarm gelangt. Das Pankreassekret enthält Hydrogenkarbonat, das einen alkalischen pH-Wert aufweist und damit den sauren Magensaft neutralisiert. Dieser Schritt ist essenziell, da die Pankreasenzyme ihre optimale Aktivität nur in einem neutralen bis leicht alkalischen Milieu entfalten können.
Die Bauchspeicheldrüse produziert diverse Verdauungsenzyme für die Spaltung von Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten:
- Proteasen (wie Trypsinogen, Chymotrypsin): Diese Enzyme spalten Proteine in kleinere Peptide und Aminosäuren.
- Lipasen: Sie spalten Nahrungsfette in Glycerin und Fettsäuren.
- Amylasen: Zerlegen komplexe Kohlenhydrate (Stärke) in einfache Zucker.
Viele dieser Enzyme werden zunächst als inaktive Vorstufen gebildet. Trypsin beispielsweise, das quantitativ und funktionell wichtigste Verdauungsenzym, wird als Trypsinogen freigesetzt und erst im Dünndarm durch das Enzym Enteropeptidase (Enterokinase) aktiviert. Das schützt die Bauchspeicheldrüse vor Selbstverdauung.
5. Störungen der Magensäureproduktion
5. 1. Magensäuremangel
Produziert der Magen zu wenig Säure, spricht man von einem Magensäuremangel (Hypochlorhydrie). Im Fokus der Schulmediziner steht immer nur ein Überschuss an Magensäure, wenn es um Verdauungsbeschwerden bis hin zur Magenschleimhautentzündung geht. Dabei kann eine unzureichende Magensäureproduktion erhebliche Probleme verursachen und dabei dieselben Symptome hervorrufen, wie ein Überschuss an Magensäure.
Ich wage zu behaupten, dass ein Großteil der Patienten in der Gastroenterologie zu wenig statt zu viel Magensäure produziert, da unsere moderne Lebensweise, allen voran Stress und mangelnde Zufuhr von Bitterstoffen, die Magensäureproduktion behindert. Die Gründe für einen Mangel an Magensäure können jedoch vielfältig sein. Eine mögliche Ursache ist die atrophische Gastritis, eine Entzündung der Magenschleimhaut, die mit einem Verlust der säureproduzierenden Zellen einhergeht. Weitere Faktoren können bestimmte Medikamente, zunehmendes Alter oder Autoimmunerkrankungen sein.
5. 2. Folgen von Magensäuremangel
Ohne ausreichende Magensäure wird die Nahrung nicht gut genug zersetzt, was die Absorption wichtiger Nährstoffe beeinträcht. Eine verminderte Magensäureproduktion führt zusätzlich zu einer unzureichenden Aktivierung des proteinspaltenden Enzyms Pepsin. Darüber hinaus stellt der stark saure pH-Wert des Magens eine Barriere gegen pathogene Mikroorganismen dar. Bei verminderter Säureproduktion ist diese Schutzfunktion geschwächt, was das Risiko für Infektionen, beispielsweise mit H. pylori oder E. Coli erhöht und letztlich auch zur Ausbildung einer SIBO (Dünndarmfehlbesiedlung) führen kann, da zu viele Keime in den Dünndarm gelangen.
5. 3. Das zeigen die Befunde meiner Klienten
Ich sehe in den Darmflorabefunden meiner Klienten, einschließlich mir selbst, konsequent einen Verlust an Verdauungssäften in unterschiedlichen Kombinationen (Gallensäure, Bauchspeichel, Rückschlüsse auf Magensäfte). E. Coli beispielsweise ist ein pathogener Keim im Darm, der sehr häufig krankhaft vermehrt ist und den man sich auch leicht mal über verunreinigte Nahrung zuziehen kann.
5. 4. Symptome von Magensäuremangel
Die Symptome eines Magensäuremangels gleichen denen eines Überschusses sehr stark. So kann ein Mangel genauso zu Sodbrennen, Aufstoßen oder Gastritis (Magenschleimhautentzündung) führen, da der Nahrungsbrei zu lange im Magen verbleibt und die Schleimhaut reizt.
5. 5. Folgen von Magensäureüberschuss
Ein zu viel an Magensäure bedeutet, dass das Gleichgewicht von schützendem Schleim und zersetzender Säure nicht mehr gegeben ist und der Magen sich daher selbst angreift. Diese Übersäuerung führt oft zu Gastritis, Magengeschwüren und Sodbrennen. Ein Magensäureüberschuss kann unter anderem durch Stress, Alkohol, Rauchen, Medikamente, zu fettem oder saurem Essen oder verarbeitete Lebensmittel, aka. Chemie-Cocktail ausgelöst werden.
5. 6. Vermeide Protonenpumpenhemmer
Bevor du zu schädlichen Protonenpumpenhemmern greifst, versuche die Symptome mit Heilpflanzen und Natron zu lindern. Protonenpumpenhemmer stören das empfindliche Gleichgewicht im Magen sehr schnell, werden außerdem oft fälschlich verordnet, da eigentlich ein unerkannter Magensäuremangel vorliegt und können auf Dauer ebenfalls zu einer SIBO führen. Mach dir bitte bewusst, dass Ärzte schnell im Verschreiben solche Medikamente sind, da sie dafür Provisionen erhalten und leider oft selbst nicht besser Bescheid wissen. Die Pharma-Lobby ist die mächtigste Lobby der Welt (Big Pharma). Es gab hierzu mal eine sehr gut Arte Doku: „Big Pharma. Die Allmacht der Konzerne”. Ich glaube, die Vollversion ist mittlerweile aus dem Netz verschwunden. Wie so viele andere gute Dokus.
6. Das Gallensäurenverlustsyndrom
Gallensäurenverlustsyndrom (Gallensäurenmalabsorption) bedeutet, dass die Gallensäuren nicht ausreichend vom Dünndarm resorbiert werden und folglich in den Dickdarm (Colon) gelangen. Ein primäres Symptom ist chronischer Durchfall, der häufig fälschlicherweise (wie so vieles anderes …) als Reizdarmsyndrom diagnostiziert wird. Die fehlende Resorption der Gallensäuren führt zu einem hohen Gallensäurespiegel im Dickdarm, was zu – teils schwerem – Durchfall führt.
6. 1. Ursachen für das Gallensäureverlustsyndrom
Die Ursachen für das Gallensäurenverlustsyndrom sind vielfältig. Es kann nach einer Operation am Dünndarm, nach einer Strahlentherapie oder als Folge von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa entstehen. All diesen Faktoren ist gemein, dass das Terminale Ileum, der Teil im Dünndarm, an dem die Gallensäuren hauptsächlich resorbiert werden, geschädigt ist.
6. 2. Weitere Gründe für einen Mangel an Gallensäure
Ein Verlust von Gallensäure kann auch aufgrund von Störungen der Gallensäureproduktion oder Erkrankungen der Gallenwege auftreten.
6. 3. Folgen eines Mangels an Gallensäuren
Eine Gallensäurenmalabsorption oder -unterproduktion hat weitreichende Konsequenzen für die Verdauung und den Nährstoffhaushalt. Durch den Verlust kommt es zu einer gestörten Resorption von Fetten und in der Folge auch der fettlöslichen Vitamine A, D, E, K. Das kann langfristig zu Mangelerscheinungen führen. Die unzureichende Fettverdauung kann zum sog. „Fettstuhl” führen. Zudem können die übermäßigen Gallensäuren im Dickdarm die Schleimhaut reizen und Entzündungen fördern.
7. Pankreasinsuffizienz: Verlust von Bauchspeichel
7. 1. Exokrine Pankreasinsuffizienz
Bei der exokrinen Pankreasinsuffizienz (EPI) produziert die Bauchspeicheldrüse nicht genügend Verdauungsenzyme. Das führt zu einer unzureichenden Verdauung der Nahrung mit weiteren Konsequenzen:
- Die mangelnde Zerlegung von Kohlenhydraten, Eiweißen und Fetten führt dazu, dass die enthaltenen Nährstoffe nicht über den Darm ins Blut aufgenommen werden können.
- Das führt zu Nährstoffmängeln.
- Es kommt zu Durchfällen, Blähungen, Bauchkrämpfen, Fettstuhl.
- Durch die fehlende Aufnahme der Nahrungsbestandteile kommt es zur stetigen Gewichtsabnahme.
7. 1. 1. Ursachen der exokrinen Pankreasinsuffizienz
Es gibt viele Ursachen für eine exokrine Pankreasinsuffizienz, die sowohl organisch als auch funktionell sein können:
- Chronische Pankreatitis: Die häufigste Ursache bei Erwachsenen. Meist ausgelöst durch übermäßigen Alkoholkonsum oder Gallensteine. Durch wiederkehrende Entzündungen wird das Bauchspeicheldrüsengewebe langsam zerstört und durch Narbengewebe ersetzt, wodurch die Verdauungsfunktion stetig abnimmt.
- Akute Pankreatitis: Bei einer akuten Pankreatitis werden die von der Bauchspeicheldrüse produzierten Verdauungsenzyme vorzeitig aktiviert, was eine Art Selbstverdauung des Organs auslöst und das Bauchspeicheldrüsengewebe schädigt. Die akute Pankreatitis wird häufig durch Gallensteine verursacht (biliäre Pankreatitis). Alkoholkonsum ist die zweithäufigste Ursache.
Weitere Ursachen:
- Zöliakie
- Morbus Crohn
- Pankreastumoren
- Diabetes mellitus (Typ 1 und 2)
- Operative Eingriffe mit teilweiser Entfernung der Bauchspeicheldrüse
- Genetische oder angeborene Erkrankungen
8. Verdauungssäfte und Darmgesundheit
8. 1. Malabsorptionssyndrom
Eine unzureichende Produktion von Verdauungssäften kann auf Dauer zu einem Malabsorptionssyndrom führen. Das bedeutet, dass die Nährstoffe aus der Nahrung im Dünndarm nicht mehr richtig aufgenommen werden können.
Typische Symptome eines Malabsorptionssyndroms sind:
- Gewichtsverlust
- Blähungen und Bauchschmerzen
- Wachstumsstörungen bei Kindern
- Durchfall oder fettiger, übelriechender Stuhlgang
- Mangelerscheinungen, beispielsweise Vitamin-B12-Mangel
Erkrankungen wie Zöliakie oder Infektionen können die Zellen des Dünndarms schädigen, was die Aufnahme von Nährstoffen ins Blut und letztlich die Organe ebenfalls beeinträchtigt.
8. 2. Gestörtes Mikrobiom aufgrund gestörter Verdauungssäfteproduktion
Nicht nur die unzureichende Aufnahme essentieller Nährstoffe ist bei einem Ungleichgewicht der Verdauungssäfte ein Problem, sondern auch unverdaute Nahrungsbestandteile, die das Mikrobiom verändern und letztlich zu Entzündungsreaktionen beitragen. Vor allem unverdaute Proteine sind ein Problem, da sie Fäulnisbakterien wie E. Coli füttern und so zu deren krankhafter Vermehrung beitragen. Sie führen weiterhin zu Entzündungen an der Darmschleimhaut, was im nächsten Schritt die Entstehung von Allergien und Unverträglichkeiten fördern kann.
Über eine „gewöhnliche” Dysbiose im Dickdarm oder eine SIBO hinaus, können sich so auf Dauer auch Leaky gut und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, wie Morbus crohn und Colitis ulcerosa manifestieren.
Der Darm ist das Zentrum der Gesundheit und ein gestörtes, bzw. krankes Mikrobiom hat viele weitere Auswirkungen auf den gesamten Körper, wie z. B. psychische Probleme, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronische Müdigkeit, Burnout, oder Krebs. Die Wissenschaft geht mittlerweile davon aus, dass so gut wie jede Erkrankung ihren Ursprung im Darm hat.
9. Diagnose von Störungen der Verdauungssäfteproduktion
Um Störungen der Verdauungssäfte zu diagnostizieren bietet sich eine Kombination aus Laboruntersuchungen und bildgebenden Verfahren, wie Ultraschall, Magenspiegelung, Endosonographie oder ERCP (Endoskopisch Retrograde Cholangiopankreatikographie) an.
Bei einer Magenspiegelung wird auch immer der Zwölffingerdarm mit untersucht und es werden normalerweise Biopsien, sowohl im Magen als auch im Zwölffingerdarm, entnommen.
Wie bereits erwähnt, lassen sich Störungen der Produktion der Verdauungssäfte auch über einen Florastatus (Stuhlprobe) feststellen.
9. 1. Test auf Magensäure
Es gibt einen einfachen Test für zuhause, um den Magensäuregehalt zumindest ungefähr zu messen. Dafür trinkst du an drei aufeinanderfolgenden Tagen morgens auf nüchternen Magen ½ TL Natron gelöst in 200 ml Wasser. Wenn du nicht innerhalb von 1 – 2 Minuten gut rülpsen musst, hast du höchstwahrscheinlich zu wenig Magensäure. Was nun tun? Das kommt darauf an.
10. Praktische Tipps um die Produktion von Magensäure, Galle und Bauchspeichel anzuregen
10. 1. Ursachenforschung
Zuerst müssen die Ursachen für die Störungen herausgefunden werden und ob eine ernsthaftere Erkrankung zugrunde liegt. Ist das der Fall, muss eine geeignete Therapie aufgesetzt werden. In der Regel handelt es sich jedoch um ein Ungleichgewicht, das einfach dem modernen Lebensstil und dem, was an Nahrung angeboten wird, geschuldet ist.
10. 2. Tägliche Belastungen stören das Gleichgewicht der Verdauungssäfte
Toxine, Schwermetalle, Parasiten, EMF / Strahlung, fehlende Bitterstoffe, schlechte Ernährung, Stress, schlechter Schlaf – all das sind Faktoren, die unsere Körperfunktionen stark beeinträchtigen und auf Dauer stören. Und wer ist dem nicht ausgesetzt? Richtig. Niemand. Also geht es im Kern darum, deinen Lifestyle zu beobachten und so zu gestalten, dass diese Stressoren dich in möglichst geringem Maße behelligen. Gleichzeitig ist eine dauerhafte Entgiftung von all diesen Faktoren notwendig. Es ist eine holistische Kombination aus:
Ernährung: Grün und Gemüse im Fokus, gesunde Fette, hochwertige tierische und pflanzliche Proteine, komplexe Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Präbiotika, probiotische Lebensmittel. Wenig Zucker und Kaffee, Gluten und Fertigprodukte als Ausnahme, selten bis kein Alkoholkonsum.
- Mikronährstoffe: Als Nahrungsergänzungsmittel für eine optimale Versorgung.
- Entgiftung: z. B. Chlorella, Zeolith, Schwermetallausleitung, Inuspherese.
- Darmsanierung: Gezielt und mit Plan. Schreib mich an, wenn du mehr wissen möchtest.
- Bewegung / Sport: Zu wenig ist schlecht, zu viel und zu hart auch!
- Vagus-Aktivierung: Meditation, Yoga, spezielle Massagen und Musik, etc.
- Schlafqualität: Ruhiger, dunkler Schlafplatz, ergonomische Matratze, Abendroutine, etc.
- Behandlung oder Elimination von Störfeldern: HWS-Syndrom, Narben, Mundgesundheit, EMF (WLAN und Co.), Umfeld, etc.
- Stress-Management: Stressoren erkennen und eliminieren, Meditation, Zeit für dich, etc.
- Zerstörerische Denkmuster: Erkennen, hinterfragen, ändern.
- Traumabearbeitung: Psychologe, spirituelle Behandlung.
Ja, all das wirkt sich auch oder sogar vor allem auf unsere Verdauungstätigkeit aus. Ich kann davon wirklich ein Lied singen und bin hier selbst immer am arbeiten, denn diese Punkte betreffen uns alle und ich bin vor allem sehr stressempfindlich. Du bist in guter Gesellschaft! 😉 Nichts und niemand ist perfekt. Wichtig ist, dass du dir dessen bewusst wirst und ins Handeln kommst.
Ich helfe dir gern bei diesen Schritten, Sieh dir hierzu meine Angebote an.
10. 3. Einnahme von Verdauungsenzymen
Enzym-Präparate enthalten eine Mischung aus diversen Verdauungsenzymen, wie Lipase, Protease, Amylase, Lactase und weiteren. Es bietet sich vor allem an, sie zu eiweißreichen Mahlzeiten einzunehmen, da unverdaute Eiweiße besonders schädlich für den Darm sind. Wenn du mit allen Makronährstoffen Probleme hast (Proteine, Kohlenhydrate, Fette), dann musst du sie zu jeder Mahlzeit einnehmen. Manche Präparate enthalten zusätzlich Betain HCL, das ein Ersatz für Magensäure ist. Vorsicht: Damit kannst du dir auch eine Gastritis zuziehen, wenn du ausreichend oder zu viel Magensäure hast oder es am schützenden Schleim mangelt. Ein sehr gutes Präparat ist der Enzymkomplex von Dr. Selz, mit dem auch empfindliche Klienten, trotz enthaltenem Betain HCL, gut klar kommen. Hier kannst du den Enzymkomplex bestellen und mit meinem Code ANJASWEG 5% sparen.
10. 4. Einnahme von Bitterstoffen um Magensäure und Galle anzuregen
Natürliches Mittel erster Wahl, um die Produktion der Verdauungssäfte anzuregen, sind Bitterstoffe. Sie wurden in den vergangenen Jahrzehnten systematisch aus der Nahrung herausgezüchtet und so die meisten Menschen davon entwöhnt. Kaum jemand mag freiwillig bitter essen und verzieht das Gesicht beim ersten Anflug, dabei sind Bitterstoffe unverzichtbares Gold für Stoffwechsel, Leber, Galle, Magen, Bauchspeicheldrüse und Darm. Ohne Bitterstoffe keine Produktion von Verdauungssäften. Sie unterbinden außerdem den Süß-Jieper. Wenn du vom Zucker loskommen möchtest, dann integriere unbedingt Bitterstoffe in deine Ernährung. Und sowieso!
Im besten Fall nimmst du sie täglich zu dir und zwar über Wildkräuter ganz allgemein oder direkt Bitterkräuter wie Schafgarbe, Löwenzahn, Enzian, Bitterklee, Engelwurz, Ingwer, Kurkuma oder bittere Zitrusfrüchte. Wenn du diese Möglichkeit nicht hast, gibt es mittlerweile in jedem DM, in der Apotheke oder online Bitterstoff-Tinktur zu bestellen.
Merke: Die Leber entgiftet unter anderem über die Galle. Die muss also gut gebildet werden und fließen, um Giftstoffe abzutransportieren. Dann muss im letzten Schritt der Darm gesund sein und ordentlich arbeiten können, um diese Giftstoffe ordnungsgemäß mit dem Stuhlgang auszuscheiden, so dass es nicht zu einer Rückresorption über Blutkreislauf und Leber kommt.
11. Fazit zur Wichtigkeit von Magensäure, Galle und Bauchspeichel
Unsere Verdauungssäfte sind fundamentale Komponenten unseres Stoffwechsels, deren Regulation für eine optimale Nährstoffverwertung unerlässlich ist. Störungen in der Produktion oder Funktion können zu umfassenden Beeinträchtigungen führen, die weit über das Verdauungssystem hinausgehen und unseren ganzen Körper betreffen können. Wenn du Magen-Darm-Probleme hast, behalte also auch immer deine Säfteproduktion im Auge und führe ggf. entsprechende Tests durch. Wie bereits erwähnt gibt der Darmflorastatus, den ich bei meinen Klienten durchführe, ebenfalls aufschluss über Malabsorption und ebnet so den Weg für weitere Therapieschritte. Sie dir meine Angebote zur Darmsanierung an und melde dich gern bei mir!