Ich liebe diese Zeit im Jahr, wenn alles zu blühen beginnt und die Natur saftig in den verschiedensten Grüntönen erstrahlt. Alles ist frisch, neu und der Sommer steht noch bevor. Gänseblümchen gehören immer zu den ersten Kräutern, die sich zeigen. Schon als Kinder haben wir sie geliebt, ohne zu wissen, welche Power eigentlich in ihnen steckt. Sie sind wirklich richtig gesunde Tausendsasser, die sich für allerlei Anwendungen eignen. Ich trockne die Blüten für Tee und habe einen Heilessig angesetzt, den ich für die Hautreinigung und gegen Pickel ausprobieren möchte. Mein Rezept für Gänseblümchen-Essig inklusive Kräuterwissen für dich.
1. Das Heilkraut Gänseblümchen
Von Gänseblümchen kann das oberirdische Kraut, also Blüten, Blätter und Stängel, verwendet werden. Es enthält Triterpensaponine, Flavonoide, Schleimstoffe und einen kleinen Teil ätherischer Öle. Saponine sind Seifenstoffe, die die Aufnahme anderer Stoffe unterstützen und eine Vielzahl an Wirkungen aufweisen. z.B. schleimlösend, harntreibend, schweißtreibend, stoffwechselanregend, antimykotisch, antiviral, und mehr. Sie können aber auch schaden, wenn du unter einer chronisch-entzündlichen Magen-Darm-Erkrankung leidest, oder offene Wunden im Verdauungstrakt hast. Dann können sie Vergiftungserscheinungen auslösen oder die roten Blutkörperchen auflösen (Hämolyse).
Flavonoide gehören zu den Power-Inhaltsstoffen im Pflanzenreich. Fast alle von ihnen schützen unsere Kapillaren. Sie wirken stärkend auf unser Herz, das gesamte Herz-Kreislaufsystem und regen die Durchblutung an. Den meisten sind sie wohl wegen ihrer Fähigkeit bekannt, freie Radikale zu binden, also antioxidativ zu wirken. Damit geht eine antikanzerogene Wirkung einher. Außerdem wirken sie entzündungshemmend und krampflösend. Fast alle Pflanzen besitzen Schleimstoffe, die sich vor allem durch ihre reizmindernden Eigenschaften auszeichnen. Sie können über kaltes und heißes Wasser gelöst werden, allerdings bietet sich bei der gezielten Lösung von Schleimstoffen der Kaltwasserauszug (Mazerat) an, da die Stoffe so erhalten bleiben. Weitere Wirkungen: schmerzlindernd, entzündungshemmend, entgiftend, verdauungsregulierend. Vor allem die Gänseblümchenblätter werden zur Verdauungsförderung gern in den Salat oder Quark gegeben. Ätherische Öle wirken unter anderem keimwidrig, antiviral, pilztötend, beruhigend, kreislaufanregend und entzündungshemmend.
2. Gänseblümchen-Essig
Kräuteressig ist für jeden Kräuterliebhaber ein absolutes Muss in der Küche! Wenn man ihn höher konzentriert ansetzt, hat man einen Heilessig. Obwohl auch der “normale” Kräuteressig bereits Heilwirkung besitzt. Voraussetzung ist natürlich ein guter Essig als Basis. Mit Essigmutter habe ich noch nicht gearbeitet. Ich verwende immer bio Apfel- und Weißweinessig. Beide eignen sich hervorragend und gerade Apfelessig ist mit seinen vielen Mineralien und Vitaminen sehr gesund. Purer Essig wirkt entzündungshemmend, schmerz- und juckreizstillend, antibakteriell, entschlackend und adstringierend. In Kombination mit gesunden Kräutern wird er also zum echten Kraftpaket.
Ich habe ein helles Schraubglas zur Hälfte mit Gänseblümchen gefüllt und mit Apfelessig übergossen, so dass alle Blüten locker bedeckt sind. Gut ist hier auch wieder ein nicht pasteurisierter Apfelessig. Das Glas fest zuschrauben, an einem dunklen Ort zwei bis drei Wochen ziehen lassen. Wer möchte, macht auch mit vier Wochen alles richtig. Täglich schütteln. Dann durch ein Leintuch abseihen und in ein dunkles Fläschchen füllen. Der Essig ist etwa sechs Monate lang haltbar. Er soll gegen Hautunreinheiten, entzündliche Stellen und Akne helfen. Da ich leider immer mit all diesen Problemchen zu tun habe, bin ich gespannt auf die Wirkung!