Produkte zur Darmsanierung: Vorsicht beim Kauf!

Produkte zur Darmsanierung: Vorsicht beim Kauf
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Anja

Ich gehe den schamanischen Weg, bin Bewusst-SEINS-forscherin, (Welten)Reisende und gesundheits-VER-rückt.

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Der Markt für Produkte zur Darmsanierung boomt, da der Darm als Zentrum der Gesundheit mehr und mehr in den Fokus von Wissenschaft und Verbrauchern rückt. Immer mehr Probiotika, Präbiotika und spezielle Nahrungsergänzungsmittel, die eine schnelle und einfache Lösung zur Wiederherstellung der Darmgesundheit versprechen, werden angepriesen. Viele leidgeplagte Menschen greifen aufgrund von Werbeversprechen und Empfehlungen von Influencern zu diesen Produkten. Leider sind sie meist überteuert und oft sogar unwirksam bis schädlich. Warum? Das ließt du in meinem Artikel.

1. Generell: Darmsanierung richtig machen

Eine unkoordinierte Darmsanierung führt über kurz oder lang zu noch mehr Frust, einer lediglich kurzweiligen Verbesserung der Symptome oder zum Aufgeben. Was ja nicht Sinn der Sache sein soll. Der erste Schritt, um den Kauf falscher oder schlechter Produkte zu vermeiden, ist ein Test um festzustellen, was im Darm überhaupt los ist. Infrage kommen hierfür ein Florastatus, eine Mikrobiomanalyse und ein Test auf SIBO. Je nach Ergebnis folgt auf diese Tests eine Darmspiegelung (Koloskopie), um chronische entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulzerosa oder Darmkrebs auszuschließen sowie ggf. weitere Laborparameter. Lass dich hier von einer fachkundigen Person beraten und begleiten. Das sind meine Angebote rund um Darmsanierung. In diesem Artikel ließt du alles zum Thema „Darmsanierung richtig machen”:

2. Produkte zur Darmsanierung: Präbiotika – Risiken und Nebenwirkungen

Es gibt verschiedene Präbiotika, also Stoffe in unserer Nahrung, die den guten Darmbakterien als Futter dienen, und so das Wachstum selbiger fördern. In der Theorie zumindest. In der Praxis sieht das anders aus, da auch Präbiotika individuelle Unverträglichkeiten auslösen können, was unter anderem am entsprechenden Ungleichgewicht (Dysbiose) im Darm liegen kann. Fehlt es an guten Darmbakterien, liegt eine SIBO oder chronisch-entzündliche Darmerkrankung vor, können auch noch so gut gemeinte Präbiotika die Symptome und den Zustand des Darms weiter verschlimmern. Problematisch sind vor allem auch kombinierte Produkte, die mehrere verschiedene Ballaststoffe mischen oder solche, die Pro- mit Präbiotika als Kombi-Lösung anbieten. Wenn es dann bei der Einnahme zu Problemen kommt, weiß der Betroffene nicht, welcher Inhaltsstoff selbige verursacht. Beispiele für problematische Präbiotika sind: 

2. 1. Fructooligosaccharide (FOS)

Diese Präbiotika können für Menschen mit bestimmten Magen-Darm-Erkrankungen problematisch sein. Beispielsweise:

Reizdarmsyndrom (IBS): Der Großteil der Betroffenen vom Reizdarmsyndrom reagiert empfindlich auf fermentierbare Kohlenhydrate, bekannt als FODMAPs (Fermentierbare Oligo-, Di-, Monosaccharide und Polyole). Warum? Weil eigentlich eine SIBO vorliegt und die Nahrung von den Schadbakterien bereits im Dünndarm fermentiert wird, was nicht sein sollte. Produkte, die FOS und Inulin (Fruktan) enthalten, können bei den Betroffenen Symptome wie Blähbauch, Blähungen, und Bauchschmerzen auslösen und verschlimmern.

2. 1. 1. Fruktoseintoleranz

Menschen, die an einer Fructoseintoleranz leiden, könnten evtl. auch Probleme mit Fructooligosacchariden haben. Normalerweise sind sie gut verträglich, doch jedes Mikrobiom ist individuell und gerade, wenn es aus dem Gleichgewicht ist und Schadbakterien das Ruder übernommen haben, kann es zu diversen Unverträglichkeiten und Intoleranzen kommen. So kann auch die zugrunde liegende Fructose- oder Laktoseintoleranz lediglich erworben sein.

2. 3. Inulin (Fruktan)

Inulin ist ein sehr beliebtes Präbiotikum und quasi Standard in Kombi-Produkten. In vielen Probiotika ist ebenfalls Inulin enthalten. Es wird aus verschiedenen Pflanzen, wie Chicoreé, Topinambur oder der Zichorienwurzel gewonnen. Es ist tatsächlich für einige Menschen problematisch, insbesondere wenn es in größeren Mengen konsumiert wird. Die Probleme entstehen hauptsächlich durch die Art und Weise, wie Inulin im Darm verarbeitet wird:

  • Fermentation im Darm: Inulin wird im Darm von Bakterien fermentiert, was zu Gasen wie Kohlendioxid, Wasserstoff und Methan führt. Diese Gase können Blähungen, Bauchschmerzen und Unbehagen verursachen. Es kommt auf die Zusammensetzung des Mikrobioms und die Menge an Inulin an.
  • Empfindlichkeit gegenüber Fructanen: Einige Menschen reagieren empfindlich auf Fructanen, einer Gruppe von Kohlenhydraten, zu der auch Inulin gehört. Diese Empfindlichkeit kann zu Verdauungsproblemen führen, ähnlich wie bei einer Fructoseintoleranz.
  • FODMAP-Empfindlichkeit: Inulin ist ein FODMAP, was bedeutet, dass es bei Menschen mit FODMAP-Empfindlichkeit (SIBO) zu Verdauungsbeschwerden führen kann.

2. 4. Akazienfasern

Akazienfasern gelten generell als sehr gut verträgliches Präbiotikum, doch auch hier kommt es auf den individuellen Zustand der Darmflora und die konsumierte Menge an. 

2. 5. Präbiotika können Symptome verschlimmern

Ganz allgemein ist es so, dass Präbiotika Darmbeschwerden verursachen und Symptome wie Blähungen, Durchfall, Verstopfung oder Schmerzen verschlimmern können. Es kommt immer darauf an, wie das Mikrobiom / die Darmflora zusammengesetzt ist. Je mehr Schadbakterien oder Entzündungen vorhanden sind, desto schlechter wird die Fermentation von Präbiotika gelingen. Zudem darf man hier nicht gleich mit der angegebenen Menge einsteigen, sondern muss immer langsam beginnen, um den Darm an das neue Angebot zu gewöhnen. Sprich, um die guten Bakterien langsam zu züchten. Vor allem, wenn man sich bisher eher schlecht und ballaststoffarm ernährt hat.

3. Produkte zur Darmsanierung: Probiotika – Risiken und Nebenwirkungen

Probiotika sind das Mittel der Wahl, wenn es darum geht, gute Bakterien im Darm anzusiedeln und unerwünschte Mitbewohner zurückzudrängen. Naturgegeben wird das Gleichgewicht im Darm durch entsprechende Nahrung und Lebensstil aufrecht erhalten. Da wir uns aber so extrem von unserem natürlichen Dasein entfernt haben, täglich Toxinen, Schwermetallen und unzähligen Belastungen ausgesetzt sind und unsere Nahrung lange nicht mehr die Inhalts- und Nährstoffe enthält, die sie sollte, müssen wir uns Unterstützung holen. Probiotika sind mittlerweile auch deshalb in Verruf geraten, weil ihnen unterstellt wird, sie würden nichts bringen oder sie würden das Gleichgewicht im Darm durcheinander bringen. Die Studienlage ist dünn und ich sehe weiterhin, dass die Vorteile die evtl. Nachteile deutlich überwiegen. Wie immer kommt es aber auf den individuellen Fall an. 

3. 1. Histaminintoleranz bei Darmsanierung beachten

Viele Menschen, deren Mikrobiom fehlbesetzt ist, leiden an einer Histaminintoleranz. Ein Grund dafür kann sein, dass im Darm zu viele histaminbildende Bakterien angesiedelt sind. Das müssen nicht immer Schadbakterien sein. Auch gute Bakterien bilden Histamin, was in einem gesunden Gleichgewicht keine Reaktionen auslöst. Hat ein Mensch aber bereits Probleme mit Histamin, eignen sich nicht alle Probiotika, da diese auch histaminbildende Darmbakterien enthalten können. Zu den histaminbildenden Darmbakterien gehören z. B.:

  • Proteobakterien (z. B. Klebsiella)
  • Firmicutes (z. B. Clostridium, Enterococcus)
  • Actinobacteriota (z. B. Bifidobacterium)
  • Bacteroidota (z. B. Prevotella)
  • Fusobacteriota (z. B. Fusobacterium)
  • Verrucomicrobiota (z. B. Akkermansia)

3. 2. SIBO

Auch bei einer SIBO gibt es diverse Unverträglichkeiten hinsichtlich Probiotika. Es ist hier besser, isolierte Stämme zu geben, um Reaktionen und Symptomverschlimmerungen zu vermeiden. Nach der Eliminationstherapie bieten sich z. B. an.:

  • Lactobacillus rhamnosus GG
  • Lactobacillus reuterii DSM 17938
  • Lactobacillus plantarum 299V
  • Lactobacillus plantarum LP8

3. 3. Probiotika können Symptome bei Darmsanierung verschlimmern

Auch Probiotika können Symptome verschlimmern, was allerdings ebenfalls nicht bedenklich sein muss. Es ist normal, dass zu Beginn einer Therapie Reaktionen wie vermehrte Blähungen oder Veränderungen des Stuhlgangs auftreten. Wichtig ist hier zu beobachten, ob das im erträglichen Rahmen liegt, um evtl. nachzujustieren. 

4. Produkte zur Darmsanierung: Kombinierte Prä- und Probiotika

Natürlich werden auch entsprechend kombinierte und als super All-in-one-Lösung angepriesene Produkte angeboten, die sowohl Prä -als auch Probiotika enthalten. Schnell und einfach lautet hier die Devise, so als ob gar nichts schief laufen könnte. Nach meinen obigen Ausführungen ahnst du wahrscheinlich schon, dass das ein Trugschluss ist, richtig? Solche Produkte bringen gleich mehrere Fallstricke mit:

  • Histaminbildner
  • Evtl. nicht verträgliche Präbiotika
  • Evtl. nicht verträgliche Probiotika
  • Bedenkliche und überflüssige Zusatzstoffe
  • Oft viel zu wenig KBE (koloniebildende Einheiten)
  • Keine individuell angepasste Menge an Präbiotika

Und für dich bedeutet das ein mögliches Beschwerde- und Symptomchaos, bei dem du gar nicht mehr durchblickst, was jetzt eigentlich das Problem ist. Ich rate davon ab, so ein Produkt zu kaufen und setze stattdessen auf separate Produkte für jeden Bereich, die nach Verträglichkeit und Dosierung individuell kombinierbar sind. 

5. Produkte zur Darmsanierung: Kolostrum – Hormonelle Bedenken

Kolostrumpulver ist der neue Star auf dem Markt der Produkte zur Darmsanierung und wird von so manchem Protagonisten ohne Einschränkungen empfohlen. Es soll die Darmbarriere stärken, eine gesunde Darmflora fördern und Entzündungen lindern. Gräbt man ein bisschen, finden sich dennoch auch hier berechtigte Einwände gegen eine risikolose Nutzung für alle. Kolostrum enthält Hormone, u. a. Prolaktin, Insulin-like Growth Factor-1 und natürliche Östrogene. Letztere in wesentlich höherem Maße als Milch und das Problem hierbei ist, dass bereits sehr viele Umweltgifte im Körper die Östrogenrezeptoren besetzen und das natürliche hormonelle Gleichgewicht stören. *

  • Endometriose: Aufgrund der enthaltenen Hormone und Verbindungen kann Kolostrum die Symptome und das Fortschreiten von Endometriose verschlimmern.
  • Hormonabhängige Krebserkrankungen: Bei Menschen mit hormonabhängigen Krebserkrankungen, wie Brust-, Prostata- oder Eierstockkrebs, könnten die enthaltenen Hormone (v. a. Insulin-like Growth Factor-1) das Tumorwachstum fördern. **
  • Hormonelle Wechselwirkungen: Bei Hormonersatztherapie (Menopause) oder bei endokrinen Störungen kann es zu (weiteren) Wechselwirkungen kommen. 
  • Kuhmilchallergie: Bei Menschen, die gegen Kuhmlich allergisch sind, kann Kolostrum Reaktionen hervorrufen.
  • Laktoseintoleranz: Kolostrum enthält Laktose und löst demnach bei Laktoseintoleranz Symptome aus. Es gibt laktose-reduzierte Produkte, doch reduziert bedeutet nicht „frei von”. 
  • Wechselwirkungen mit Medikamenten: Kolostrum kann die Wirkung bestimmter Medikamente beeinflussen.

Kuhmilch generell: Ein generelles Problem bei Milch, das demnach auch für Kolostrum gelten sollte, sind die enthaltenen Hormone, vor allem Östrogen oder entsprechend wirkende Verbindungen. Diese können vor allem bei vorpubertierenden Kindern die Geschlechtsreifung beeinflussen. Bei Männern verringern sie die Testosteronproduktion und auch für uns Frauen ist ein Übermaß an Östrogenen schädlich. Ließ hier mehr zum Thema „Kuhmilch”. ***

5. 1. Meine Meinung zu Kolostrum

Es gibt so viele Möglichkeiten, die Darmflora aufzubauen und die Darmbarriere zu stärken, so dass ich persönlich von Kolostrum absehe. Zumal ich früher mit Endometriose zu tun hatte und das Hormonchaos aufgrund der vielen Störfaktoren heutzutage bei den meisten Menschen schon schlimm genug ist. Ich trinke keine Milch – warum sollte ich Kolostrum trinken? 

6. Schädliche Inhaltsstoffe in Darmsanierungsprodukten

Neben den Risiken und Nebenwirkungen, die Präbiotika, Probiotika und spezielle Nahrungsmittel mit sich bringen können, gibt es natürlich auch Inhaltsstoffe, die bedenklich bis schädlich für die Darmflora sind. Und ich bin immer wieder geschockt, wie viele Anbieter von Produkten zur Darmsanierung chemische Zusatzstoffe beifügen, die bekanntermaßen die Darmflora negativ beeinflussen, wie zum Beispiel:

  • Sucralose
  • Farbstoffe 
  • Titandioxid
  • Magnesiumstearat (Magnesiumsalze der Speisefettsäuren, E470b)

7. Influencer und Werbung: Augen auf beim Produktkauf!

Momentan macht ein bekanntes Influencer-Pärchen Werbung für ein Probiotikum, das sie angeblich täglich – natürlich ohne vorangehende Tests – für ihre Darmgesundheit einnehmen. Hier haben wir zum einen den Fall, dass einfach blind ein Probiotikum eingenommen wird in dem Glauben, das würde den Darm auf Dauer gesund halten. Zum anderen habe ich mir das Produkt angesehen und festgestellt, dass es Magnesiumstearat und Farbstoffe enthält. Und das, obwohl ebendiese Influencer immer statuieren, wie gesundheitsbewusst sie sind. Zudem ist Inulin enthalten (siehe oben). Da sträuben sich mir regelmäßig die Haare, weil es mich ganz einfach frustriert, dass mit dem Unwissen der Menschen ein dickes Geschäft gemacht wird. Hauptsache ein Influencer sagt was, dann wird das schon gut sein. 

8. Augen auf beim Kauf von Produkten zur Darmsanierung!

Bei einer Darmsanierung ist es entscheidend, dass du deinen individuellen gesundheitlichen Zustand berücksichtigst und dir fachlichen Rat an die Seite holst, wenn du nicht hinreichend informiert bist, um dir selbst zu helfen. Außerdem gilt es neben Qualitätsunterschieden auch die Zusammensetzung der Produkte zur Darmsanierung zu beachten und genau zu beobachten, was man verträgt und was nicht. Und diese Unterscheidung ist vor allem bei Kombi-Produkten nicht gegeben.

Wenn du mehr über meine Angebote zur Darmsanierung wissen möchtest, dann schau hier vorbei oder schreib mir eine Nachricht. 

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