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Kräuter und Heilpflanzen richtig sammeln, trocknen und aufbewahren

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Anja

Ich gehe den schamanischen Weg, bin Bewusst-SEINS-forscherin, (Welten)Reisende und gesundheits-VER-rückt.

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Um sich die volle Heilwirkung zunutze machen ist es wichtig, Kräuter und Heilpflanzen sowie Gewürze korrekt zu verarbeiten und zu lagern, da das natürlich großen Einfluss auf die Haltbarkeit und damit die Konzentration an gesundheitsförderlichen Wirkstoffen hat. Daher möchte ich dir in aller Kürze eine Übersicht über die wichtigsten Faktoren – Sammeln, Trocknen, Aufbewahren – an die Hand geben. 

1. Kräuter und Heilpflanzen sammeln

Schon beim Sammeln gibt es ein paar wichtige Regeln zu beachten, die allerdings auch zur nachhaltigeren Freude am Sammelgut beitragen. 

1. 1. Sammle in der Natur

Das Wichtigste ist wohl, die Kräuter und Heilpflanzen an Orten zu sammeln, an denen sie möglichst keinen Schadstoffen ausgesetzt sind. Heutzutage ist das ja kaum noch möglich, doch es gilt auf jeden Fall nicht dort zu sammeln, wo Hunde ihre Hinterlassenschaften hinterlassen. Auch nicht an befahrenen Straßen. Ich würde sowieso an keinem Grünstreifen an der Straße oder am Gehsteig Kräuter sammeln, da es hier immer durch Müll, Fahrzeuge, Menschen und Hunde zu Kontaminationen kommen kann. Am besten also im Wald oder in natürlichen Landschaften und auch hier gucken, dass nicht gerade Tierkot genau daneben liegt. 

1. 2. Sammle nur gesunde Kräuter und Heilpflanzen

Auch ist darauf zu achten wirklich nur gesunde Kräuter und Heilpflanzen zu sammeln. Wenn sie Pilzbefall haben, bereits Vergehen oder auch von Insekten befallen sind (was darauf hindeutet, dass die Pflanze wohl geschwächt und krank ist) sollte man davon absehen sie zu sammeln. Es macht ja auch keine Freude, später minderwertige Kräuter zu verarbeiten, falls sie es überhaupt durch den Trocknungsprozess schaffen. 

1. 3. Nimm’ nur so viel, wie du wirklich brauchst

Wenn man an einem Standort sammelt sollte man immer nur so viele Kräuter und Heilpflanzen mitnehmen, wie man wirklich braucht, und nur so viele Pflanzen mitnehmen, dass der Bestand sich gut weiter vermehren kann. Mindestens ein Drittel des Bestandes sollte man stehen lassen. 

Wenn wir Wurzeln ausgraben, immer wieder ein Stück zurücklegen, so dass die Pflanze die Gelegenheit hat, aus der Wurzel heraus wieder neu zu wachsen. Gefährdete, oder Pflanzen, die unter Naturschutz stehen, dürfen natürlich nicht gesammelt werden. 

1. 4. Achte auf die Erntezeit

Auch spielt die Erntezeit eine große Rolle, also die Zeit, in der die Kräuter und Heilpflanzen die größte Heilwirkung haben. Jetzt im Winter ist es zwar schön, wenn manche Kräuter, wie Spitzwegerich oder Pimpernell schon oder noch ihre grüne Blätter treiben, doch einen wirklich großen Nährstoffgehalt oder großen Gehalt an heilsamen Inhaltsstoffen werden diese Pflänzchen kaum aufweisen. Hier kann man sich über das Chlorophyll und vielleicht noch ein paar wenige Nährstoffe freuen, wenn man die Kräuter direkt zu sich nimmt. Außer natürlich, sie sind genau für diese Jahreszeit bestimmt, wie Wintergemüse oder immergrüne Nadelbäume. Wobei bei letzteren auch das Frühjahr der bessere Zeitpunkt für die Ernte ist. Auch sollte nur bei sonnigem und trockenem Wetter geerntet werden, da Regen auch immer Inhaltsstoffe ausspült und feuchte Pflanzen beim Trocknen natürlich dazu tendieren zu schimmeln. 

2. Der richtige Erntezeitpunkt für die verschiedenen Pflanzenteile

Für die verschiedenen Pflanzenteile gibt es verschiedene gute Erntezeitpunkte.

Bei Blüten zum Beispiel ist direkt nach dem aufblühen der Wirkstoffgehalt am höchsten und die beste Erntezeit ist der Vormittag. Junge Blätter besitzen in der Regel mehr heilsame Inhaltsstoffe als ältere Blätter. 

Knospen und Rinden von jungen Ästen werden, wie z.B. bei der Birke, im Frühjahr geerntet.

Wenn man das ganze Kraut mitnimmt, wird etwa 10 cm über dem Boden abgeschnitten. Das Kraut wird ebenfalls während der Blütezeit geerntet.

Wurzeln werden am besten früh morgens sogar noch vor Sonnenaufgang im Herbst ausgegraben, sobald die oberirdischen Pflanzenteile abgestorben sind. Wurzeln mit Bitterstoffen, wie zum Beispiel die Löwenzahnwurzel, werden im Frühjahr geerntet.  

Beeren am besten am Nachmittag, wenn sie vollreif und noch nicht zu weich sind. Außer, man möchte die Beeren gleich verarbeiten, dann macht das nichts. 

Samen, kurz bevor sie von der Pflanze fallen. Dann haben sie den höchsten Wirkstoffgehalt. 

Die frischen Pflanzenteile nicht in Plastiktüten stecken sondern in Jutebeutel oder einen Korb, damit es nicht sofort zu Feuchtigkeitsansammlung und Schimmelbildung kommt.

3. Das Sammelgut trocknen

Kräuter und Heilpflanzen sollten möglichst zügig und schonend getrocknet werden. Es hängt auch immer davon ab, wie bei uns das Wetter ist. Manche Sommer sind feuchter, was die Trocknungszeit verlängert, manche Sommer sind trocken, heiß und sonnig, was die Trocknungszeit natürlich enorm reduziert. Durch die Trocknung werden die Pflanzenteile konserviert und die getrockneten Pflanzenteile nennt man Drogen. 

3. 1. Das Sammelgut nicht waschen

Vor dem Trocknen die Pflanzenteile auf keinen Fall waschen, da sonst wieder Schimmelgefahr besteht, man einen hohen Wirkstoffverlust riskiert und sie sich nicht mehr gut trocknen lassen. Ich wasche auch frische Kräuter, die ich in den Salat gebe nicht. 

3. 2. Das Sammelgut auf Verschmutzungen überprüfen

Die Pflanzenteile vor dem Trocknen am besten nochmal auf Insekten und Verschmutzungen kontrollieren und abmachen was man abmachen kann.

3. 3. Wurzeln gut schrubben

Wurzeln werden mit Bürsten von der Erde befreit und diese kann man auch unter Wasser sauber bürsten. Man kann sie gut bei einer Wärme von circa 40 – 50° im Backofen oder auf einem Heizkörper trocknen. Enthalten die Wurzeln viele Schleimstoffe, müssen sie schnell getrocknet werden, damit sie nicht schimmeln. 

3. 4. Beeren im Backofen antrocknen

Auch Beeren kann man gut im Backofen bei etwa 40 – 50° ein paar Stunden antrocknen. Anschließend werden auch Sie an einem warmen, gut belüfteten Ort ausgelegt und öfter gewendet, bis sie schön trocken sind.

3. 5. Blätter und Blüten im Ganzen trocknen

Blätter und Blüten werden von gröberen Stängeln getrennt und ganz wichtig: Im Ganzen getrocknet. Einzig Wurzeln werden geschnitten, beziehungsweise zerkleinert, da sie sonst nicht ordentlich trocknen. 

3. 6. Der richtige Ort zum Trocknen

Die Kräuter und Heilpflanzen sollten an einem luftigen, trockenen und schattigen Ort liegen und allein durch die Luft trocknen. Je nachdem, wie die Wohnsituation ist, hat man natürlich nicht immer die Profimöglichkeiten für die Trocknung. Die habe ich auch nicht. Ich lege die Kräuter an geeigneten Orten auf Küchenkrepp oder Baumwolltüchern im Wohnzimmer aus, so dass die Sonne nicht darauf scheint und wende sie ab und an. Die Kräuter am besten so einzeln wie möglich trocknen, damit nicht so viele übereinander liegen. Vor allem bei den feuchteren Blüten ist das wichtig. Man muss sich hier aber auch nicht in kleinste Details verlieren. Ich lege auch nicht jede Blüte mit Abstand zu einer anderen Blüte, wenn ich zum Beispiel meine gesammelten Kamillenblüten trockne. 

Was man natürlich auch machen kann, vor allem bei Kraut, das getrocknet werden soll, ist, Sträuße zu binden und sie kopfüber aufzuhängen. 

3. 7. Der Zeitraum

Die Kräuter und Heilpflanzen sollten nicht zu lange liegen damit sie nicht einstauben. Bei schönem Wetter sind sie in der Regel nach etwa einer Woche trocken, Wurzeln etwa nach 14 Tagen. Je nachdem, wie die Witterungsverhältnisse sind, kann der Trocknungsprozess auch mal doppelt so lange dauern. Ich gehe lieber auf Nummer sicher und lasse auch im Sommer die Kräuter circa 14 Tage liegen. Wichtig ist, dass sie am Ende nicht quasi zu Staub zerfallen. 

Die Kräuter und Wurzeln sind trocken, wenn sie unter den Fingern leicht zerbrechen und ein kleines krachendes Geräusch von sich geben. 

4. Kräuter und Heilpflanzen aufbewahren

Sind die Kräuter, Heilpflanzen und Gewürze ordentlich getrocknet, müssen sie genauso ordentlich aufbewahrt werden. Hier macht man nichts falsch, wenn man sie in luftdicht verschließbare Gläser verstaut. 

4. 1. Aufbewahrung im Dunkeln und luftdicht

Braun- oder Blauglas ist noch besser, da die Kräuter nicht mit Licht in Kontakt kommen sollen. Wenn man diese nicht hat, kann man die Kräuter aber natürlich in Schränke stellen. Ich kleide Gläser, die nicht in Schränken stehen, einfach mit Alufolie aus, damit kein Licht mehr an den Inhalt kommt. 

Im Netz sehe ich ganz oft, dass Menschen ihre Kräuter und Gewürze in Kartons lagern oder sie einfach, bis sie sie verbrauchen, in der Küche aufhängen, in Plastiktüten verstauen, und und und. 

👉🏽❌Mach das bitte nicht

So verlieren die Kräuter und Heilpflanzen in maximaler Geschwindigkeit ihre Wirkstoffe und nehmen sogar eventuell noch andere Gerüche und Stoffe von außen auf. Vor allem Plastiktüten und Plastikgefäße sind hier problematisch, da die Wirkstoffe der Kräuter mit den Stoffen im Plastik in Interaktion gehen können. 

Gerade bei ätherisch-Öl Drogen ist es wichtig, sie in luftdichten Gläschen zu lagern, da die ätherischen Öle ja sehr flüchtig sind. 

4. 2. Die Kräuter und Heilpflanzen nicht zerkleinern

Die Kräuter werden auch nicht zerkleinert, sondern am Stück in die Gläschen gegeben, da auch eine Zerkleinerung zur schnelleren Abgabe der Wirkstoffe beiträgt. 

Die Behälter sollten zudem an eine möglichst kühlen Ort, wie in der Speisekammer stehen, und nicht in der Küche wo es ständig warm ist. Auch diese Möglichkeit hat nicht jeder und so gilt es, individuelle Lösungen zu finden oder sich mit einer nicht perfekten Lagersituation abzufinden. 

4. 3. Die Behälter gut beschriften

Nun noch die Behälter gut beschriften mit Sammelzeitpunkt, Inhalt und evtl. dem Sammelort. Ratsam ist es auch die Behälter immer mit denselben Kräutern und Gewürzen zu befüllen, da Glas sehr schnell Aromen annimmt, die nicht so leicht auszuwaschen sind. Am besten geht es mit Essig. 

Man sollte das Sammelgut zwischendurch auch immer mal auf Schimmel und Käferbefall untersuchen, da es natürlich sein kann dass man Tierchen, die man draußen an der Pflanze noch nicht gesehen hat, mitgenommen hat und sie sich fleißig im Gläschen vermehren. Gerade bei kleinen Käferchen kann das oft passieren. Mir zum Beispiel mit meinen Kamillenblüten. Diese habe ich dann noch einmal ordentlich gesiebt, die Käfer also quasi ausgesiebt, und danach war alles okay. 

5. Haltbarkeit von getrockneten Kräutern und Heilpflanzen

Gut getrocknete Teile von Kräutern und Heilpflanzen halten ein bis drei Jahre. Nach einem Jahr sollte man sie aber verbraucht haben oder so langsam aufbrauchen, da ab jetzt der Wirkstoffgehalt deutlich abnimmt. Deshalb sollte man auch immer nur so viele Kräuter sammeln wie man in etwa einem Jahr verbrauchen kann. 

Auch wenn du Gewürze fertig kaufst, solltest du auf eine sachgerechte Lagerung setzen, da auch sie an Aroma und Wirksamkeit verlieren. Ich fülle gekaufte Gewürze immer gleich in Gläser um. 

Ich hoffe, diese Aufstellung hat dir geholfen und dass du noch etwas Neues mitnehmen konntest. Viel Spaß beim Sammeln, Trocknen und Aufbewahren! 

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