Fühlst du dich oft innerlich unruhig, gestresst und getrieben oder hast du Verdauungsbeschwerden, obwohl du doch schon alles für deine Darmgesundheit tust? Dann kann es sein, dass du deinen Vagusnerv stärken musst. Viele gesundheitliche Beschwerden, insbesondere im Magen und im Darm, beginnen nicht beim Essen, sondern in der Steuerzentrale deines Körpers: dem autonomen Nervensystem (ANS), zu dem auch der Vagusnerv gehört. Dieses reguliert unbewusst lebenswichtige Funktionen, ist ein zentrales Element der Darm-Hirn-Achse und für die Integrität unserer inneren Barrieren, wie die Darmwand oder die Blut-Hirn-Schranke. Stress kann deine regelrecht Verdauung dauerhaft sabotieren. Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Wenn du über einen dieser Links etwas buchst oder kaufst, erhalten wir eine Provision. Für dich entstehen dadurch keine zusätzlichen Kosten.
1. Das autonome Nervensystem verstehen
Das autonome Nervensystem besteht aus zwei Hauptkomponenten, deren Gleichgewicht entscheidend für Gesundheit und Darmfunktion ist:
- Sympathikus: Kampf- / Flucht-Modus. Mobilisiert Energie bei Stress, reduziert Durchblutung der Verdauungsorgane („Fight or Flight“)
- Parasympathikus: Ruhe- / Verdauungs-Modus. Aktiviert Regeneration und Verdauung („Rest and Digest“), zentral gesteuert durch den Vagusnerv
Die wichtigste Komponente des Parasympathikus ist der Vagusnerv, auch bekannt als der Selbstheilungsnerv. Wenn du ihn versteht und gezielt aktivierst, kannst du Verdauung, Immunfunktion und Regeneration nachhaltig verbessern.
1. 1. Den Vagusnerv verstehen
Der Vagusnerv verläuft vom Gehirn über den Nacken in den Körper und ist direkt mit fast allen Organen verbunden, darunter Lunge, Magen, Darm, Leber und Herz. Bis zu 90 % der Vagus-Signale laufen vom Darm zum Gehirn, der Darm sendet also die meiste Zeit die Impulse. Studien belegen, dass die Stimulation des Vagusnervs essenziell die Darm-Hirn-Achse reguliert und Immunantwort, Verdauung und Regeneration moduliert.
1. 1. 1. Die zwei Gesichter des Vagusnervs: Sicherheit vs. Schockstarre
Wusstest du, dass der Vagusnerv tatsächlich nicht nur für Ruhe und Entspannung zuständig ist, sondern auch genau das Gegenteil unterstützen kann? Er ist nämlich in zwei Verzweigungen aufgeteilt, die jeweils andere Funktionen übernehmen:
- Ventraler Vagus: Signalisiert Sicherheit, aktiviert Selbstheilungskräfte, unterstützt Verdauung und soziale Interaktion
- Dorsaler Vagus: Bei extremem Stress aktiviert. Kann zu Starre, Erschöpfung, Ohnmacht und sogar Selbstmordgedanken führen
Beide Zweige sind evolutionär sinnvoll und natürlich kein Zufall. Der ventrale Vagus sorgt dafür, dass wir uns regenerieren und soziale Bindungen aufbauen, der dorsale Vagus schützt uns in extremen Gefahrensituationen. Der viel zitierte Säbelzahntiger, den es aber heute nicht mehr gibt. Oder nur noch in Form von nervigen Arbeitsplätzen, Reizüberflutung, Negativpropaganda und weiteren Stressoren. Chronischer Stress stört auf Dauer die Balance des Vagusnervs und begünstigt die Aktivierung des dorsalen Vagus mit negativen Auswirkungen auf die verbundenen Organe, darunter eben auch Lunge, Magen, Darm, Herz und Psyche.
Neuere Studien zeigen, dass die vagale Aktivität direkt die Verdauung, Entzündungsregulation und psychische Stabilität beeinflusst. *
2. Dauerstress: Vagusnerv-Dysfunktion und Folgen für den Darm
Neben dem dorsalen Vagus aktiviert chronischer Stress auch dauerhaft den Sympathikus und schwächt die Darmbarriere. Chronischer Stress ist nicht nur das, was wir im Außen erfahren, sondern kommt auch von innen. Negative Gedanken, Sorgen und Ängste, unverarbeitete Traumata, chronische Entzündungen, Schwermetall- und Toxinbelastungen zahlen genauso auf das Stresskonto ein, wie Ärger auf der Arbeit, andauernde Negativbeschallung durch sog. „Nachrichten” oder eine dysfunktionale Beziehung.
2. 1. Leaky Gut und Entzündungen
Eine dauerhaft niedrige Aktivität des Vagusnervs begünstigt das Leaky-Gut-Syndrom: Die Darmwand wird durchlässiger, Toxine und unverdaute Nahrungsreste gelangen in die Blutbahn und das Immunsystem gerät aus dem Gleichgewicht, was wiederum chronische Entzündungen im ganzen Körper begünstigt. Die Blut-Hirn-Schranke kann dadurch ebenfalls durchlässiger werden („Leaky Brain”).
Studien bestätigen, dass eine Dysfunktion des Vagusnervs durch Dauerstress die Schleimhautbarrieren schwächt, Entzündungsprozesse triggert und die Ausbildung von Darmerkrankungen und Leaky Gut erhöht. **
2. 2. Vagusnerv und Wirkung auf Magensäure, Darmreinigung und SIBO
Der Vagusnerv steuert:
- Magensäureproduktion: Ein schwacher Vagus führt zu Magensäuremangel, die Nahrung wird nicht ausreichend verdaut und desinfiziert und das Risiko für eine Infektion mit Helicobacter pylori, Dünndarmfehlbesiedlung (SIBO) oder Dysbiosen steigt
- Migrating Motor Complex (MMC): Die Reinigungswelle des Verdauungssystems entfernt Bakterien und Reste aus dem Dünndarm. Schwacher Vagus, schwacher MMC
Neuere Studien zeigen, dass Vagusnerv-Stimulation (elektrisch oder manuell) direkte positive Effekte auf die Darmfunktion und entzündungshemmende Wirkungen hat, z. B. über die Regulation der Brunner-Drüsen im Zwölffingerdarm (produzieren schützenden Schleim) und neuro-immunologische Verbindungen. ***
| 👉🏼 Unterstütze deinen MMC und deine Stimmung ganz natürlich mit 5-HTP. Hier geht es zu meiner Empfehlung für dich: 5-HTP von CLAV. Spare 10% auf jeden Einkauf mit meinem Code Anja10 |
3. Vagusnerv stärken: Aktiviere deine Selbstheilungskräfte
Eine gezielte Aktivierung des Parasympathikus und damit auch des Vagusnervs verbessert Darmgesundheit, Regeneration und stärkt die wichtigen Barrieren im Körper, wie die Darmwand oder die Blut-Hirn-Schranke. Hier gebe ich dir einige Tipps, wie du deinen Vagusnerv im Alltag ganz einfach aktivieren kannst.
3. 1. Atemtechniken: Den Vagusnerv direkt aktivieren
- 4-7-8-Atmung: Bei innerer Unruhe. Entspannt in den Bauch atmen: 4 einatmen, 7 halten, 8 ausatmen
- Kohärentes Atmen: Bei Erschöpfung. Im Gleichlang ein- und ausatmen (z. B. auf 10 zählen)
- Zwerchfellatmung: Tiefes Atmen bis in den Bauch massiert Darm, Leber und Gallenblase und verbessert die Gehirn-Darm-Kommunikation
Studien belegen, dass Atemtechniken die Herzkohärenz (Herz schlägt gleichmäßig und im Rhythmus der Atmung), Stressmarker und Aktivität des Vagusnervs signifikant verbessern und zwar sowohl kurzfristig als auch langfristig. ****
3. 2. Akustische und körperliche Reize um den Vagusnerv zu stärken
- Entspannung: Meditation, binaurale Beats
- Vokalisation: Summen, Gurgeln oder Singen aktiviert den Vagusnerv
- Bewegung: Yoga und langsame Bewegungen (z. B. Tai Chi, Chi Gong, langsames Spazierengehen) fördern den Parasympathikus und damit auch den Vagusnerv
- Kälte & Wechselduschen: Reduzieren die Dominanz vom Sympathikus und steigern die Aktivität des Vagusnervs
- Ohrmassage: Der Vagusnerv verläuft unter anderem auch am Ohr und dort kannst du ihn über Massagen aktivieren. Hier findest du ein Beispiel für eine Ohrmassage, die ich persönlich super angenehm finde
Neuere Studien bestätigen, dass eine nicht-invasive Vagusnerv-Stimulation Schmerzsyndrome, psychosomatische Beschwerden und Verdauungsfunktionen verbessert. *****
3. 3. Vagusnerv stärken mit Pflanzenstoffen und Stoffwechselprodukten
- Dunkle Schokolade / Rohkakao: Tryptophan, macht glücklich, ist gesund
- Bitterstoffe: Regen die Verdauungssäfte an und aktivieren nicht nur Bitterrezeptoren auf der Zunge, sondern auch in Magen und Darm
- GABA: Schützt die Blut-Hirn-Schranke, beruhigt, macht stressresistenter. GABA wird im Darm produziert -> Darmflora muss stimmen
- Vitalpilze: Wirken sich über die Darm-Hirn-Achse auf den Vagusnerv und das autonome Nervensystem aus. z. B. Reishi oder Löwenmähne
- Adaptogene wie Ashwagandha oder Rhodiola: Helfen, das vegetative Nervensystem auszugleichen, indem sie Stressreaktionen reduzieren und Ruhe und Erholung fördern
- Butyrat (Buttersäure): Fördert Serotonin- und GABA-Produktion im Darm, reduziert neuronale Entzündungen. Butyrat wird im Darm produziert -> Darmflora muss stimmen -> Darmsanierung
| 👉🏼 Finde innere Ruhe mit einer Mischung aus Ashwagandha, Rhodiola, sibirischem Ginseng und mehr. Mit meinem Code Anja10 sparst du 10% auf jeden Einkauf. Sichere dir jetzt den „Balance”-Komplex von CLAV. |
| 👉🏼 Oder wähle dieses reine liposomale Ashwagandha. Besonders bioverfügbar. Mit meinem Code ANJASWEG sparst 5% auf jeden Einkauf. |
3. 4. Vagusnerv stärken mit Natürlichkeit
- Sport: Leichter Sport, nicht überfordern
- Tiere: Streichle deine Katze, deinen Hund, etc.
- Natur genießen: Gehe in den Wald, spazieren, ans Meer – gehe raus in die Natur
- Erdung: Wissenschaftlich erwiesen. Barfußlaufen, im Meer oder See baden, mit nacktem Oberkörper am Strand, auf der Wiese, etc. liegen (möglichst viel Hautkontakt zur Erde bewirkt auch mehr) ******
Studien zeigen, dass Stoffwechselprodukte im Darm, wie kurzkettige Fettsäuren (SCFAs) oder bakterielle Neurotransmitter, große Bedeutung für die Kommunikation zwischen Darm und Gehirn (Darm-Hirn-Achse) sowie für die psychische Gesundheit haben. Diese Substanzen wirken direkt auf die Vagusnerv-Rezeptoren, stärken die Darmbarriere und reduzieren Entzündungen. Die Integration von Nährstoffen, Ballaststoffen und Probiotika wirkt sich insofern positiv auf den Vagusnerv aus, als dass sie die allgemeine körperliche Gesundheit und die Darmgesundheit fördern. *******
4. Zusammenfassung: Ein starker Vagusnerv ist eine zentrale Komponente für die Darmgesundheit
Die Pflege und gezielte Aktivierung des Vagusnervs fördert die Darmgesundheit, stärkt das Immunsystem und reguliert Entzündungen sowie Selbstheilungskräfte. Atemtechniken, Bewegung, gezielte Vagusnerv-Massagen, Akustik, Ernährung und spezielle Verfahren zur Stimulation sind deine Helfer, um deinem Vagusnerv auch im Alltag etwas Gutes zu tun. Gerade beim Atmen können wir alle mehr darauf achten, ob wir wirklich in den Bauch, oder nur flach in die Brust atmen. Halte öfter mal inne und denk an deinen Vagusnerv. Nicht nur dein Darm wird es dir danken.
| Hier findest du weitere Empfehlungen für Nahrungsergänzungsmittel und Produkte zur Darmsanierung, von denen ich überzeugt bin: Empfehlungen und Gutscheine |
*Mechanism and Applications of Vagus Nerve Stimulation
***Stress-sensitive neural circuits change the gut microbiome via duodenal glands
******Grounding and the Gut-Brain Axis: A Review of Emerging Mechanisms and Health Implications
Earthing: Health Implications of Reconnecting the Human Body to the Earth’s Surface Electrons
*******Neurotransmitter modulation by the gut microbiota
Gut Bacteria and Neurotransmitters
Gut Biofactory—Neurocompetent Metabolites within the Gastrointestinal Tract. A Scoping Review
FAQ: Vagusnerv stärken
Was ist der Vagusnerv und welche Funktion hat er?
Der Vagusnerv ist der wichtigste Nerv des Parasympathikus und steuert zentrale Körperfunktionen wie Verdauung, Regeneration und Entzündungsregulation. Er verbindet Gehirn, Lunge, Herz, Magen, Leber und Darm und leitet bis zu 90 % der Signale vom Darm zum Gehirn weiter.
Wie beeinflusst Stress den Vagusnerv und den Darm?
Chronischer Stress aktiviert dauerhaft den Sympathikus und schwächt die Aktivität des Vagusnervs. Dadurch kann die Darmbarriere durchlässiger werden (Leaky Gut), was Entzündungen und Verdauungsstörungen begünstigt.
Was bedeutet ein schwacher Vagusnerv für die Verdauung?
Ein schwacher Vagusnerv führt zu einer verminderten Magensäureproduktion und schwächt die Reinigungswellen des Darms (Migrating Motor Complex). Das erhöht das Risiko für Dysbiosen, Dünndarmfehlbesiedlung (SIBO) und eine unzureichende Verdauung.
Wie kann man den Vagusnerv stärken?
Der Vagusnerv lässt sich durch Atemtechniken, Bewegung, Entspannung, Kälteanwendungen, Summen oder Singen aktivieren. Auch Bitterstoffe, Butyrat, GABA und bestimmte Vitalpilze unterstützen über den Darm und die Darm-Hirn-Achse die Aktivität des Vagusnervs.
Welche Atemtechniken fördern die Aktivität des Vagusnervs?
Wirksam sind die 4-7-8-Atmung (bei innerer Unruhe), kohärentes Atmen (bei Erschöpfung) und Zwerchfellatmung. Sie verbessern die vagale Aktivität, senken Stressmarker und fördern die Herzkohärenz.
Welche Rolle spielt der Vagusnerv bei der Darm-Hirn-Achse?
Der Vagusnerv ist die zentrale Kommunikationsleitung zwischen Darm und Gehirn. Er überträgt Signale aus dem Verdauungssystem ans Gehirn und beeinflusst Immunantwort, Entzündungsregulation und psychische Stabilität.
Wie wirken Bitterstoffe, Butyrat und GABA auf den Vagusnerv?
Bitterstoffe aktivieren Verdauungssäfte, Butyrat fördert Serotonin- und GABA-Produktion im Darm, und GABA wirkt beruhigend auf das Nervensystem. Alle drei unterstützen indirekt die Aktivität des Vagusnervs und die Kommunikation zwischen Darm und Gehirn.



