Darmsanierung richtig machen: Weshalb du gezielt vorgehen musst und Standard-Kuren dir nicht helfen

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Anja

Ich gehe den schamanischen Weg, bin Bewusst-SEINS-forscherin, (Welten)Reisende und gesundheits-VER-rückt.

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Regelmäßige Darmsanierungen sind sehr wichtig für unsere allgemeine körperliche Gesundheit. Der Darm ist nicht nur für die Verdauung von Nahrung verantwortlich, sondern die Heimat unseres Mikrobioms, das Billionen von Mikroorganismen umfasst. Diese Mikroben sind wesentlich für Immunabwehr, die Synthese von Nährstoffen, die Aufrechterhaltung der gesunden Barrierefunktion des Darms und weit mehr. Viele Menschen greifen für eine Darmsanierung auf fertige Pulver und Kuren zurück, die nicht die gewünschten Ergebnisse bringen können, da sie nicht auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Zudem sind diese Produkte meist auch noch total überteuert. Du gibst also viel Geld umsonst aus. In diesem Artikel erkläre ich, weshalb eine gezielte und strategische Vorgehensweise bei deiner Darmsanierung unerlässlich ist.

1. Brauche ich überhaupt eine Darmsanierung?

Die einfache Antwort lautet: Ja. Zumindest, wenn du nicht kürzlich eine durchgeführt hast.

Verdauungsbeschwerden, wie generelles Unwohlsein nach dem Essen, Blähungen, Völlegefühl, Verstopfung oder leichter Durchfall sind in den letzten Jahrzehnten so normal geworden, dass die Menschen denken, es wäre tatsächlich normal. Oder ein Leben mit Reizdarm, weil die Ärzte sagen, dass das eben so sei und man sich damit arrangieren müsse. Es ging mir ja genauso. Dabei ist dieser Zustand alles andere als normal und vor allen Dingen alles andere als gesund! Eine anhaltende Dysbiose schädigt nicht nur den Darm auf Dauer, sondern führt in der Folge zu vielfältigen körperlichen Beschwerden und trägt beispielsweise auch einen sehr großen Teil zu chronischer Erschöpfung und Burnout bei, so wie das bei mir der Fall war. 

Meiner Erfahrung nach beachten die meisten Betroffenen die Symptome gar nicht wirklich, bis eine Stuhluntersuchung dann die Problematik aufzeigt. Ich hatte auch schon den Fall, dass eine Klienten den Befund bekam und mir mit dem Kommentar weitergab „nichts besonderes rausgekommen”. Dabei lag eine Dysbiose inklusive starker Entzündungsreaktionen vor. 

2. Die Bedeutung des Mikrobioms

Unser Mikrobiom steht in einer symbiotischen Beziehung mit unserem ganzen Körper. In meinem Artikel zur Darm-Hirn-Achse ließt du alles über die faszinierende Verbindung und Zusammenarbeit von Darm und Gehirn:

Das Mikrobiom beschreibt die genetische Gesamtheit der Mikroorganismen in unserem Darm. Es besteht aus einer Vielzahl dieser Mikroorganismen, darunter Bakterien, Pilze und Viren, die unseren Darm besiedeln. Diese Mikroben spielen eine zentrale Rolle bei der Verdauung, der Immunabwehr, der Synthese von Nährstoffen, wie beispielsweise Vitamin K, B-Vitaminen oder kurzkettigen Fettsäuren und Hormonen, wie Serotonin oder GABA. Ein Ungleichgewicht im Mikrobiom, genannt Dysbiose, kann zu zahlreichen gesundheitlichen Problemen führen: Verdauungsbeschwerden, sog. „Reizdarm”, Leaky gut, Allergien, Autoimmunerkrankungen, psychische Störungen wie Depressionen und Angstzustände, usw. Die Darmflora ist vereinfacht gesagt ein Teil des Mikrobioms, der z. B. in Petrischalen angezüchtet werden kann (Darmflora-Test).

3. Darmsanierung richtig machen: Zielgerichtet und Schritt für Schritt

3. 1. Diagnose: Darmflorastatus oder Mikrobiomanalyse?

Eine gezielte Darmsanierung beginnt mit einer Diagnose. Hierbei ist eine Analyse unerlässlich. Du hast die Wahl zwischen einem Darmflorastatus und einer Mikrobiomanalyse. Diese Untersuchungen geben Aufschluss über die Zusammensetzung der Darmflora und mögliche Ungleichgewichte. Die Ergebnisse dieser Analyse sind die Grundlage für eine individuelle Therapie.

Ein Florastatus ist quasi ein kleiner Ausschnitt aus dem Mikrobiom mit den wichtigsten Faktoren. Er gibt Aufschluss über den Stuhl-PH-Wert, die gängigsten Vertreter der Fäulnis- und Säuerungsflora, Pilze, Hefen, Verdauungsrückstände, Entzündungsmarker, Maldigestion und Schleimhautimmunität. Das ist schon eine ganze Menge.

Ich habe damit bei mir selbst und auch bei Klienten sehr gute Erfahrungen gemacht, so dass es nicht immer (gleich) die ausführliche Mikrobiomanalyse sein muss. Sie ist auch dementsprechend teurer. Bei komplizierten Beschwerdebildern und vorherigen erfolglosen Therapien würde ich zu einer Mikrobiomanalyse raten.

3. 2. Präbiotika: Definition und Bedeutung

Präbiotika sind unverdauliche Nahrungsbestandteile, die das Wachstum und die Aktivität bestimmter nützlicher Bakterien im Darm fördern. Zu den bekanntesten Präbiotika gehören Inulin, Oligofruktose und resistente Stärke. Diese Substanzen dienen als Nahrung für probiotische Bakterien wie Bifidobakterien und Laktobazillen (Säuerungsflora), die für eine gesunde Darmflora unerlässlich sind.

Sie sind z. B. in Chicorée, Zwiebeln, Knoblauch, Bananen, Topinambur (Inulin) oder Vollkornprodukten enthalten. Flohsamenschalen oder Akazienfasern sind sehr gute Präbiotika, die vor allem die Synthese von kurzkettigen Fettsäuren fördern. Diese sind immer wichtig, insbesondere aber auch bei entzündlichen Darmerkrankungen oder Leaky gut, da sie die Darmbarriere stärken und antientzündlich wirken.

3. 2. 1. Bei Präbiotika zu beachten

Bei einer Dysbiose ist es angeraten, langsam mit den Präbiotika zu beginnen und die Dosis allmählich zu steigern. Sind z. B. nur noch wenige Säuerungskeime, aber dafür viel Fäulnis im Darm vorhanden, gibt es „niemanden” dort, der die unverdaulichen Nahrungsbestandteile essen mag. In der Folge führt das zu Blähungen und unangenehmen Beschwerden. Ohne Begleitung denkt der Betroffene dann, dass das Produkt nicht vertragen wird, oder alles nur noch schlimmer wird, wobei es eigentlich an der Dosierung liegt. Noch ein wichtiger Grund, als erstes in den Darm zu gucken, bevor man mit ungerichteten Maßnahmen beginnt. 

3. 2. 2. Besonderheiten bei Inulin

Einige Menschen vertragen das Inulin aus Topinambur nicht. Löwenzahn enthält übrigens auch Inulin. So kann es sein, dass bestimmte Präparate nicht vertragen werden weshalb es besser ist, eines ohne Inulin zu nehmen. Wenn du Topinambur und Löwenzahn verträgst, dann ist das kein Problem. 

3. 3. Probiotika: Definition und Bedeutung

Probiotika sind lebende Mikroorganismen, wie sie auch in unserem Darm vorkommen. Zu den gängigsten probiotischen Bakterien, die verkauft werden, gehören Laktobazillen und Bifidobakterien. Diese Bakterien gehören zur Säuerungsflora und helfen somit, das Gleichgewicht der Darmflora zu erhalten. Sie verdrängen pathogene Mikroben und unterstützen das Immunsystem.

Probiotika kannst du fertig kaufen oder in Form von fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt, Kefir, Sauerkraut und Kimchi zu dir nehmen. Achtung: All diese Nahrungsmittel dürfen nicht erhitzt worden sein / werden, da das sie lebenden Bakterien abtötet. Sauerkraut aus der Dose wird dir also nichts bringen, du musst es selbst zubereiten, was super einfach ist, oder auf dem Markt / im Reformhaus kaufen. 

Die Auswahl der Probiotika sollte auf den individuellen Befund des Florastatus abgestimmt sein, da verschiedene Bakterienstämme unterschiedliche Wirkungen haben. Nun ist es aber auch so, dass sich das Mikrobiom generell verändert, wenn man Bakterien und Probiotika zugibt und seine Ernährung entsprechend anpasst. Bedeutet, dass die Zufuhr von Säuerungsflora das Wachstum anderer Stämme positiv beeinflussen kann und somit ein Anstoß zur Selbstregulation ist. 

3. 4. Individuelle Anpassung der Darmsanierung je nach Befund

Je nach Befund des Florastatus werden spezifische Maßnahmen ergriffen, um das Gleichgewicht der Darmflora wiederherzustellen. Ein Candida- oder Schimmelpilzbefall im Darm beispielsweise kann zu zahlreichen Beschwerden führen und muss gezielt behandelt werden. Antimykotika, wie Nystatin oder biologische Mittel, werden in solchen Fällen verschrieben, um die weitere Vermehrung von Candida oder Schimmelpilzen zu verhindern. Man sollte jedoch nicht gleich mit der Pilzbekämpfung beginnen, usw. 

Bei einem Candida-Befall sollte außerdem in der ersten Zeit die Ernährung entsprechend angepasst werden, um den Hefepilz nicht weiter zu füttern. Das bedeutet, Zucker und einfache Kohlenhydrate zu reduzieren, da diese das Wachstum von Candida fördern können.

4. Ausflug Leaky gut-Syndrom: Ursachen, Symptome und Behandlung

Das Leaky gut-Syndrom, auch als durchlässiger Darm bekannt, ist ein Zustand, bei dem die Darmwand ihre Barrierefunktion verloren hat. Durch eine Dysbiose und dauerhafte Entzündungen halten die Zellen nicht mehr zusammen und so sind im Laufe der Zeit mikroskopisch kleine Löcher entstanden. Das führt dazu, dass unverdaute Nahrungsbestandteile, Toxine und Mikroben in den Blutkreislauf gelangen und allergische Reaktionen, Autoimmunkrankheiten oder systemische Entzündungen auslösen können. Gluten führt übrigens zu Entzündungen in der Darmbarriere und alles dazu ließt du in meinem Artikel:

4. 1. Ursachen und Risikofaktoren für Leaky gut

Ursachen für Leaky Gut sind unter anderem chronischer Stress, Schwermetalle (z. B. Quecksilber aus Amalgamfüllungen) und Toxine, eine unausgewogene und ungesunde Ernährung, Gluten, übermäßiger Alkoholkonsum, Antibiotikaeinnahme und chronische Entzündungen.

4. 2. Symptome und Diagnose

Symptome des Leaky gut-Syndroms können vielfältig sein und reichen von Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Durchfall über chronische Müdigkeit, Brainfog, Gelenkschmerzen, Allergien und Unverträglichkeiten bis hin zu Hautproblemen und Autoimmunkrankheiten. Der Floratest gibt Aufschluss über die relevanten Entzündungsmarker Alpha-1-Antitrypsin, Calprotectin und Zonulin.

4. 3. Behandlungsmöglichkeiten bei Leaky gut

Die Behandlung des Leaky gut-Syndroms umfasst eine Kombination aus Ernährungsumstellung, Nahrungsergänzungsmitteln und Lebensstiländerungen. Eine entzündungshemmende Ernährung, die reich an Ballaststoffen, Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien ist, hilft, die Darmbarriere zu stärken. Präbiotika und Probiotika spielen auch hier eine zentrale Rolle.

Zusätzlich können Nahrungsergänzungsmittel wie L-Glutamin, ein Aminosäure, die als Nährstoff für die Zellen der Darmwand dient, und Zink, das die Regeneration der Darmschleimhaut fördert, hilfreich sein.

Leaky gut ist in der Praxis allerdings nicht so häufig, wie gerade etwas Panik verbreitet wird. Genauso verhält es sich mit Candida. 

5. Deshalb sind fertige Pulver und Kuren nutzlos

Viele auf dem Markt erhältliche Darmsanierungsprodukte sind nicht zielführend, da sie nicht auf die individuellen Bedürfnisse des Einzelnen abgestimmt sind. Standardlösungen können das Mikrobiom zudem weiter aus dem Gleichgewicht bringen und unerwünschte Nebenwirkungen verursachen.

5. 1. Risiken und Nebenwirkungen bei einer Darmsanierung

Ein ungezielter Einsatz von Darmsanierungsprodukten kann das bestehende Ungleichgewicht der Darmflora verschärfen, zu neuen Beschwerden führen oder einfach gar nichts bewirken.

Oder ein Produkt ist voll mit verschiedenen Präbiotika, die aufgrund der Menge und Zusammensetzung nicht vertragen werden. Oft werden bei diesen Produkten auch noch Prä- und Probiotika kombiniert, so dass nicht mehr auszumachen ist, was nun nicht vertragen wird. 

Manche Pülverchen setzen auf die Versorgung des Darms mit Nährstoffen. Doch was nützt das, wenn diese gar nicht aufgenommen und verarbeitet werden können, da eine Dysbiose plus Schlimmeres vorliegt? 

Ich habe solche angepriesenen All-in-one-Lösungen selbst schon ausprobiert und sie haben mir genau gar nichts gebracht. Eben weil sie die Schieflage nicht an der Ursache gepackt haben. 

6. Weitere Faktoren für die Darmgesundheit

Auch eine Darmsanierung steht niemals für sich alleine. Der ganze Körper spielt eine Rolle und vor allem auch die Funktion des gesamten Verdauungstraktes. Ganz wichtig: Die Leber. Deshalb ist es essenziell, hier auch auf Symptome zu hören und sie in eine ganzheitliche Behandlung mit einzubeziehen. Je mehr Tests, desto besser, doch das geht natürlich auch ins Geld. 

Wenn man das nicht hat oder ausgeben möchte, gibt es bereits sehr viele Hebel zur Unterstützung der Organe, die eine deutliche oder vollständige Besserung bringen. Bei komplexen Beschwerdebildern, die nicht verschwinden wollen, oder einfach Neugier, Interesse und dem Streben nach einer sehr fundierten Arbeit, sind entsprechende Labortests nicht nur angeraten, sondern natürlich auch nützlich und spannend. 

7. Fazit Darmsanierung richtig machen

Eine gezielte Darmsanierung ist der Schlüssel zu einer nachhaltigen Verbesserung der Darmgesundheit. Eine Analyse der Darmflora / des Mikrobioms bildet die Grundlage für eine individuelle Therapie, die Ernährungs- und Lebensstilanpassung, Prä- und Probiotika, Nahrungsergänzungsmittel oder auch spezifische Mittel gegen pathogene Keime umfasst. Fertige Pulver und Kuren bieten keine nachhaltige Lösung und können sogar kontraproduktiv sein. Für eine erfolgreiche Darmsanierung ist daher ein strategisches und gezieltes Vorgehen unerlässlich. Nur so kann das Gleichgewicht der Darmflora wiederhergestellt und die allgemeine Gesundheit verbessert werden.

Wenn du mehr über meine Angebote zur Darmsanierung wissen möchtest, dann schreib mir eine Mail an haux.haux@anjas-weg.de oder sieh dich auf meinen Angebotsseiten um. 

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